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Sumatra-Tiger Luise und Lotte ziehen vom Tierpark in den Zoo Berlin.
(tm) Die zwei Großkatzen sind in Berlin keine Unbekannten: Sumatra-Tiger Luise und Lotte kamen am 1. September 2022 im Tierpark Berlin zur Welt und haben nun, auf Empfehlung des EEP ein neues Zuhause im Zoo Berlin gefunden.
Ihre Geburt war ein besonderes Ereignis, denn Sumatra-Tiger werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als akut vom Aussterben bedroht eingestuft. Laut aktuellen Schätzungen sind weltweit aktuell nur noch 400-600 dieser majestätischen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu finden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Erhaltungszucht und der Schutz dieser Tiere aufrechterhalten werden.
Ein Global Species Management Plan“ (GSMP) führt alle regionalen Erhaltungszuchtprogramme, wie zum Beispiel das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) zusammen und plant weltweit entsprechend, um langfristig die Existenz der des Sumatra-Tigers zu sichern. Jeder Nachwuchs ist ein ganz besonderer Grund zur Freude. Die beiden Kätzchen haben die Herzen der Tierpark-Besucher im Sturm erobert, doch dass sie irgendwann eigene Wege gehen werden, war bereits vorauszusehen.
So können Mutter Mayang (12) und Vater JaeJae (15) möglicherweise, noch einmal Nachwuchs bekommen. „Unsere oberste Priorität ist immer der Schutz und die Erhaltung gefährdeter Tierarten“ erklärte Tiger-Kurator Matthias Papies aus dem Tierpark Berlin. Im „Reich der Jäger“ finden Luise und Lotte moderne und naturnah gestaltete Anlagen, die den Bedürfnissen der beiden Großkatzen gerecht werden.
„Unsere engagierten Tierpflegerinnen und Tierpfleger werden sicherstellen, dass sie sich auch am anderen Ende Berlins schnell wie zu Hause fühlen werden“, berichtete Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Und er fügte hinzu: „Die Rückkehr von Tigern in den Zoo Berlin ist eine große Bereicherung.“
Der Sumatra-Tiger ist die kleinste noch lebende Unterart des Tigers und ein besonders charismatischer Botschafter für die bedrohte Tierwelt Asiens. Das eng gestreifte Fell und der markante Backenbart sind charakteristisch für diese Tiger, die zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Welt zählen.
Mit der Neugestaltung der Anlagen inklusive natürlichem Bodenmaterial und Kletterbäumen wurde das ursprünglich in den 1970er Jahren eröffnete Raubtierhaus mit seiner Eröffnung im Februar 2022 in die Neuzeit überführt. Zur Eingewöhnung in ihrem neuen Zuhause, werden die beiden in den ersten Tagen noch nicht für die Besucher zu sehen sein. Dafür wird dieser Teil des Raubtierhauses für einige Tage gesperrt.
Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN ist der Sumatra-Tiger akut vom Aussterben bedroht. Ein Hauptgrund für die schwindende Sumatra-Tigerpopulation ist der massive Lebensraumverlust. Die Rodung der Regenwälder auf Sumatra, insbesondere für den Anbau von Palmöl und die Holzwirtschaft, hat zu einem drastischen Rückgang ihres natürlichen Lebensraums geführt. Auch Wilderei und Mensch-Tier-Konflikte tragen zur Bedrohung der Großkatzenart bei.
Sumatra-Tiger sind Schlüsselarten in ihrem Ökosystem. Als Spitzenprädatoren regulieren sie die Beutetierpopulationen und tragen so zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts in den Regenwäldern Sumatras bei. Ihr Überleben hat nicht nur ökologische Auswirkungen, sondern auch wirtschaftliche, kulturelle und soziale Bedeutung.
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Jungtier bei den bedrohten Weißnacken-Moorantilopen im Kölner Zoo.
(tm) Im Kölner Zoo kam Anfang Oktober ein weibliches Jungtier bei den seltenen Weißnacken-Moorantilopen zur Welt. Vater ist der bisherige Kölner Zucht-Bock, der 2017 aus dem Serengeti-Park Hodenhagen nach Köln kam. Vergangene Woche ging er auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungsprogramms in einen Zoo in Tschechien, um dort für Nachwuchs bei dieser bedrohten Art zu sorgen.
Für ihn ist bereits ein neuer Zucht-Bock nach Köln gezogen. Mutter „Cleo“ kam 2018 aus dem Zoo Leipzig nach Köln. Sie brachte in den vergangenen Jahren regelmäßig Nachwuchs zur Welt und ist eine erfahrene Mutter.
Männliche Weißnacken-Moorantilopen weisen ein schwarzes Fell auf, das im Nacken weiß gefärbt ist. Daher leitet sich auch der Name dieser Antilopenart ab. Weibchen verfügen über ein rötlich-braunes Fell und sind etwas kleiner.
Weißnacken-Moorantilopen, auch Mrs. Grays Wasserböcke genannt, stammen ursprünglich aus dem Südsudan und Äthiopien. Dort bevölkern sie das Delta des Weißen Nils. Sie zählen zu den Sumpfantilopen, die den Rändern von Schwemmgebieten folgen und sich von Sumpfgräsern ernähren.
Ausgewachsene Tiere bringen 80 bis 120 Kilogramm auf die Waage. Ihre Schulterhöhe beträgt 80 bis 105 Zentimeter, die Länge variiert zwischen 135 und 165 Zentimetern. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) führt Weißnacken-Moorantilopen auf der Roten Liste; sie gelten in freier Wildbahn als bedroht. Grund sind Lebensraumzerstörung und Bejagung.
Die letzte Bestandserfassung ergab etwas über 4.000 Tiere, ist allerdings bereits zehn Jahre her. Es wird vermutet, dass durch kriegerische Auseinandersetzungen viele Tiere für die Versorgung von Kämpfern gewildert werden. Umso wichtiger ist Nachwuchs bei dieser hoch bedrohten Tierart. In Deutschland halten noch zwei weitere Zoos Weißnackenmoorantilopen.
Eine Patenschaft übernehmen und den Zoo unterstützen – auch als Geschenk immer eine gute Idee. Infos unter https://foerdern.koelnerzoo.de/patenschaften.
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Im Rahmen des diesjährigen Treffens der ehrenamtlich tätigen Naturschutzwächter im Landkreis Eichstätt hat Landrat Alexander Anetsberger neue Wespen- und Hornissenberaterinnen ernannt.
(tm) Simone-Marie Brescher und Johanna Risch verstärken ab sofort die Riege der Naturschutzwächter und unterstützen damit die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises. „Die heutige Veranstaltung bietet nicht nur eine gute Möglichkeit für einen direkten Informations- und Erfahrungsaustausch rund um aktuelle Themen der Naturschutzwacht, sondern ich darf mit Frau Brescher und Frau Risch auch zwei frischgebackene Hornissenberaterinnen offiziell ernennen“, so Landrat Anetsberger bei der Übergabe der Ernennungsurkunden.
Mit Kerstin Caliebe hat sich eine bereits aktive Naturschutzwächterin zur Wespen- und Hornissenberaterin weiterbilden lassen, sie wurde beim Naturschutzwächtertreffen in der neuen Funktion ebenfalls vorgestellt. Naturschutzwächterinnen und -wächter sind als beratendes und aufklärendes Bindeglied zwischen der Bevölkerung und der Verwaltung tätig und kennen die Pflanzen- und Tierwelt wie ihre Westentasche.
Simone-Marie Brescher war zuvor schon im Landkreis Wolfenbüttel als Wespen- und Hornissenberaterin tätig, bevor sie diese Tätigkeit nun im Landkreis Eichstätt fortsetzt. Johanna Risch, eine langjährige ehemalige Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde, bringt ihre jahrzehntelangen Erfahrungen und ihr Wissen nun im Ruhestand weiter ein. „Die neuen Fachberaterinnen ergänzen die Expertenriege, so dass wir jetzt im Landkreis Eichstätt acht ausgebildete Hornissen- und Wespenberaterinnen und -berater haben“, freut sich der Landkreischef.
Die Damen und ihre Kolleginnen und Kollegen sind fachlich bestens geschult und tragen entscheidend zu einem erfolgreichen Konfliktmanagement bei: Sie beraten nicht nur von Wespen- und Hornissenproblemen Betroffene zeitnah und ausführlich über Abhilfemöglichkeiten, sondern stehen in engem Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde. Meist gibt es sehr einfache und vernünftige Lösungen, auch, um Vorurteilen zu begegnen und um die nützlichen Hautflügler besser zu verstehen. Dank der Beratung kann ein Großteil der Probleme in direkter Abstimmung flexibel und zeitnah gelöst werden. „Wissen wirkt halt auch in diesem Bereich manchmal Wunder“, betonte Landrat Anetsberger.
Wer Interesse an der Mitarbeit bei der Naturschutzwacht im Landkreis Eichstätt hat, wendet sich bitte an Beate Biber-Eckstein von der Unteren Naturschutzbehörde unter der Telefonnummer (0 84 21) 70-3 94 oder per E-Mail an
Das Foto zeigt die frischgebackenen Hornissenberaterinnen Simone-Marie Brescher (Mitte), Johanna Risch (2. von links) und Kerstin Caliebe (2. von rechts), die von Landrat Alexander Anetsberger ihre Urkunden erhielten. Über den fachlichen Zuwachs bei der Naturschutzwacht freuten sich auch Beate Biber-Eckstein (ganz links) und Sachgebietsleiter Uwe Sachser (3. Von rechts).
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Der Robbenbulle Atos aus dem Zoo Heidelberg ist im Alter von 18 Jahren gestorben.
(tm) Viele Besucher des Zoo Heidelberg kennen ihn bereits von klein auf: Atos, der Mähnenrobbenbulle brachte durch seine imposante Erscheinung nicht nur Kinderaugen zum Strahlen.
Trotz seines Körpergewichts von rund 400 Kilogramm schwamm er immer flink durch das Wasserbecken, um sich einen Fisch zu schnappen. Beim Training während der Fütterungen zeigte er den kleinen und großen Besuchern stolz seine Flossen und Zähne und spielte den Tierpflegern mit einem Wurf geschickt den Ball zurück.
Mit 18 Jahren hatte Atos ein für Robbenbullen stattliches Alter erreicht. Seit einiger Zeit litt er zunehmend an verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden. Für die erforderlichen medizinischen Untersuchungen und die Behandlung erhielt Atos eine Vollnarkose. Leider wachte er aus dieser Narkose nicht mehr auf und starb.
Der Schmerz über diesen Verlust sitzt tief bei den Zoo-Mitarbeitern, da Atos im Zoo Heidelberg geboren wurde und sein ganzes Leben hier verbrachte. Alle, die dieses prachtvolle Tier kennengelernt haben, werden Atos sehr vermissen, sich aber auch gerne an die schönen Erlebnisse mit ihm erinnern.
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Nachwuchs der Tasmanischen Nacktnasenwombats im Erlebnis-Zoo Hannover zeigt sich immer öfter.
(tm) Eine Pfote hier, eine Nasenspitze da – mehr war vom Nachwuchs der Tasmanischen Nacktnasenwombats im Erlebnis-Zoo Hannover nicht zu sehen. Eingekuschelt in den Beutel seiner Mutter, ließ sich das Jungtier durch das Outback tragen. Bis jetzt. Seit einigen Tagen zeigt sich der kleine graue Plumpbeutler immer öfter außerhalb des Beutels.
Das dritte Jungtier der Wombats Maya und Kelly verhielt sich während der gesamten Tragzeit sehr zurückhaltend. Seine Vorgänger Cooper und Cody lagen immer nahe der Beutelöffnung und lugten neugierig hervor. Nummer Drei dagegen hatte sich ganz hinten eingekuschelt, zeigte sich nicht, keckerte dafür umso lauter. Es war also nicht zu überhören, dass Maya ein Jungtier im Beutel hatte.
Lange Zeit bleibt Nachwuchs bei Wombats ein Geheimnis. Erst eine Beule im Beutel deutet darauf hin, dass ein Jungtier heranwächst. Denn bei der Geburt ist ein Wombat-Jungtier gerade einmal so groß wie ein Gummibärchen. Nach 22 Tagen Tragzeit klettert der noch winzige Nachwuchs nackt und blind entlang einer Speichelspur in den Beutel der Mutter und saugt sich an einer Zitze fest. Danach verbringt das Jungtier noch etwa sechs bis sieben Monate im Beutel.
Welches Geschlecht das dritte Jungtier von Maya und Kelly hat, ist noch nicht klar. Während die Tierpfleger schon früh das Hinterteil von Cooper und Cody in der Beutelöffnung sehen konnten, zeigte Nummer Drei nur die nackte Nase. Bis zur Erstuntersuchung durch den Zootierarzt im November wird das Geschlecht also unbekannt bleiben.
Wer das Kleine sehen möchte, braucht Geduld und gute Augen: Der Nachwuchs bleibt immer dicht bei der Mutter und versteckt sich – wenn er schon nicht mehr in den Beutel passt – gerne unter ihrem Bauch.
Europaweit gibt es nur 21 Tiere der Unterart des Tasmanischen Nacktnasenwombats in zoologischen Gärten. Kelly und Maya sind die einzigen Vertreter ihrer Unterart in Deutschland. Für die beiden ist es der dritte gemeinsame Nachwuchs. Weitere Haltungen des Tasmanischen Nacktnasenwombats gibt es im belgischen Pairi Daiza, im niederländischen Brabant, in Budapest, Prag und in Kopenhagen.
Steckbrief:
Tasmanischer Nacktnasenwombat (Vombatus Ursinus Tasmanienses)
Herkunft: Australien (Tasmanien), Feucht- und Trockenwälder
Nahrung: Gräser, Kräuter, Pilze, Wurzeln
Größe: 70 bis 115 Zentimter lang
Gewicht: 22 bis 39 Kilogramm
Erreichbares Alter: bis 26 Jahre in menschlicher Obhut
Tragzeit: 22 Tage + 6 bis 7 Monate Beuteltragezeit, Geburtsgewicht 2 Gramm
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„Die Tier-Docs! Pfotenhelden mit Herz“ berichtet in mehreren Folgen über die Arbeit im Familienzoo am Niederrhein.
(tm) Über 300 Tiere leben im Tiergarten Kleve, die von den 33 Mitarbeitern mit viel Liebe und Leidenschaft versorgt werden. Nun hat ein Fernsehteam mehrere Tage die Mitarbeiter des Familienzoos am Niederrhein begleitet und dabei ein besonderes Augenmerk auch auf die medizinische Versorgung der tierischen Bewohner gelegt.
„Die wichtigste Aufgabe eines Zootierarztes ist die langfristige Gesunderhaltung des Tierbestands“, erklärt Tiergartenleiter und Tierarzt Martin Polotzek. „Daher untersuchen wir beispielsweise in regelmäßigen Abständen den Kot unserer Tiere auf Endoparasiten oder haben ein festes Impfschema, sodass wir unsere Tiere bestmöglich gegen infektiöse Erkrankungen schützen können. Bei diesen Prophylaxemaßnahmen sowie bei unserem ganz normalen tierischen Alltag wurden wir an mehreren Drehtagen begleitet und die ersten Bilder werden nun erstmalig ausgestrahlt.“
„Die Tier-Docs! Pfotenhelden mit Herz“ startet am 16. Oktober 2023 in SAT.1 und läuft von montags bis freitags täglich um 16:00 Uhr. In einigen Folgen - erstmalig am 18. Oktober 2023 - ist auch der Tiergarten Kleve zu sehen.
Egal ob Zwergseidenäffchen beim Wiegen, Gesundheitscheck beim Alpakafohlen, Rote Pandadame Kamala beim medizinischen Training oder unsere Coburger Fuchsschafe beim Entwurmen- wir haben bei nahezu all unseren tierischen Bewohnern gedreht, sodass sich die ZuschauerInnen in jeder Folge auf andere tierische Highlights freuen können“, so Martin Polotzek.
Der Tiergarten Kleve ist täglich von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Die Gäste können sich auf das neue Reich der Roten Pandas und den neuen Playmore Fantasy-Abenteuerspielplatz freuen und bei Lisztaffe und Alpaka niedliche Jungtiere beobachten.
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Ein Erdferkel auf Lustreise: Anfang September machte sich ein Erdferkelmännchen vom Burgers’ Zoo in Arnheim auf eine Reise über die deutsche Grenze.
(tm) Sein Ziel: der Kölner Zoo. Dort soll der Termitenliebhaber für Nachwuchs sorgen und damit hoffentlich einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Erdferkelpopulation liefern.
Der Burgers‘ Zoo sorgt sich als Koordinator des Populationsprogramms um die genetische Vielfalt dieser Art, denn zufällig herrscht in Europa ein eklatanter Männermangel bei den Erdferkeln: Es gibt fast doppelt so viele Weibchen wie Männchen. Der Burgers‘ Zoo schickt daher eins seiner Erdferkelmännchen auf eine besondere Mission.
In Europa werden in 29 Zoos Erdferkel gehalten, die dem europäischen Zooverband EAZA angeschlossen sind. Insgesamt handelt es sich um 64 Tiere, davon 22 Männchen und 40 Weibchen. Hinzu kommen zwei Jungtiere, deren Geschlecht noch unbekannt ist. Somit gibt es in Europa derzeit zufällig fast doppelt so viele Weibchen wie Männchen. Um eine genetisch möglichst vielfältige Zoopopulation für die Zukunft zu erhalten, muss der Koordinator im Burgers’ Zoo kreative Ideen entwickeln.
Seit dem 4. April 2023 lebt im Burgers’ Zoo ein fast dreijähriges Männchen, das im Zoo von Longleat (England) geboren wurde, mit einem 3,5 Jahre alten Weibchen aus Frankfurt zusammen. Jüngste Untersuchungen haben gezeigt, dass das Männchen aktive Samenzellen produziert. Durch den temporären Umzug nach Köln kommt es mit zwei weiteren Weibchen zusammen. Im Idealfall führt dies zu Nachkommen in beiden Ländern.
Der Burgers’ Zoo koordiniert das europäische Populationsmanagementprogramm für Erdferkel. Der Kölner Zoo hält seit 2017 diese ungewöhnlich aussehende und bei den Besuchern sehr beliebte Art. Derzeit leben auf der Anlage im Hippodom die Erdferkelweibchen „Himba“ und „Mandela“.
Erdferkel sind nicht einfach zu halten und stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und ihre Ernährung. Auch die erfolgreiche Aufzucht der Jungtiere durch die Elterntiere erfordert das nötige Wissen und die Erfahrung.
Das Erdferkel ist ein kompakt gebautes Tier. Es besitzt einen kräftigen Leib mit markant aufgewölbtem Rücken, einen verhältnismäßig kleinen Kopf und einen langen, muskulösen Schwanz. Die Ohren sind tütenförmig und ihre Körper größtenteils nur leicht behaart. Dies hat ihnen den Vergleich mit Schweinen eingebracht. Erdferkel sind jedoch eher mit Elefanten, Seekühen, Schliefern und Rüsselspringern verwandt als mit den Paarhufern.
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Gutes tun kann so einfach sein: Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“ unterstützt mit jährlicher Kundenspendenaktion den VITA e. V. Assistenzhunde.
(tm) Auch in diesem Jahr ruft die Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“ zu ihrer jährlichen Kundenspendenaktion auf. Bis zum Jahresende sind in den Fressnapf-Märkten sowie online vielseitig verwendbare Freundschaftsanhänger in den Farben Silber und Roségold zum Preis von 2,50 Euro erhältlich. Je verkauftem Anhänger kommen 1,70 Euro Tierschutzorganisationen und Assistenzhundeprojekten zugute.
So auch dem gemeinnützigen Verein „VITA e. V. Assistenzhunde“, der Menschen mit Behinderung tierische Helfer und Begleiter zur Seite stellt: so auch zum Beispiel die Therapiehündin Audrey im Kurstift Bad Homburg.
Fressnapf zahlte im Rahmen der Kundenspendenaktion die gesamte Ausbildung und lebenslange Nachbetreuung von Audrey, die sich auf zirka 100.000 Euro beziffert, und hat auch im vergangenen Jahr die Arbeit des Vereins mit über 110.000 Euro unterstützt.
Audrey erleichtert den Senioren im Kurstift den Alltag, vor allem wenn demenzielle Erkrankungen vorliegen. Sie schenkt ihnen Aufmerksamkeit und Kuscheleinheiten und holt sie immer wieder in die Realität zurück – und sei es nur für einen kurzen Moment. Das Besondere: Im Gegensatz zu Assistenzhunden kümmert sich Audrey als Hündin für tiergestützte Intervention nicht um eine bestimmte Person, sondern ist für alle Senioren im Kurstift gleichermaßen da.
Für diese Menschen ist sie eine wertvolle Begleiterin – das hat „tierisch engagiert“-Botschafterin Jana Ina Zarrella bei einem Besuch des Kurstifts mit eigenen Augen gesehen: „Die Arbeit, die Audrey macht, könnte kein Mensch übernehmen. Das ist einfach eine ganz besondere Verbindung, die nur ein Hund wie Audrey aufbauen kann. Deshalb ist es wichtig, dass wir Vereine wie VITA weiterhin unterstützen.“
Gesagt, getan: Als langjähriger Partner war Fressnapf erneut mit zahlreichen Prominenten bei der prunkvollen VITA Charity Gala 2023 vertreten und konnte einen beeindruckenden Spendenzwischenstand verkünden. „Wir freuen uns, dass wir VITA e. V. Assistenzhunde bereits jetzt mit rund 45.000 Euro aus der Spendenaktion der Spendenanhänger unterstützen können. Das deckt über die Hälfte der Kosten für die Ausbildung und lebenslange Betreuung eines Assistenzhundes“, erklärt Mirja du Mont, Schauspielerin und Botschafterin der Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“.
Die Spendenaktion mit den Spendenanhänger läuft noch bis Jahresende – in Deutschland und den weiteren zehn Ländern, in denen die Fressnapf-Gruppe vertreten ist. Europaweit wurden bislang über 400.000 Euro eingespielt. „Wir sind den Kundinnen und Kunden von Fressnapf sehr dankbar für ihre beeindruckende Spendenbereitschaft“, betont Christin Butschek von der Initiative „tierisch engagiert“. „Jeder verkaufte Spendenanhänger hilft dabei, Tiere in Not zu versorgen und die Ausbildung von tierischen Begleitern wie Audrey zu ermöglichen.“
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Sulawesi-Hirscheber-Frischling „Ambari“ verzaubert den Tierpark Berlin.
(tm) Haarlos und mit riesigen Eckzähnen, die rund gebogen aus der Schnauze durch den Gaumen hinaus nach oben wachsen – könnte man ihn nicht leibhaftig im Tierpark Berlin sehen, man würde denken, diese magische Kreatur ist den „Fantastischen Tierwesen“ entsprungen:
Der Sulawesi-Hirscheber ist ein ausgesprochen sonderbares Tier. Vielleicht diente er sogar als eine Inspiration für den märchenhaften Qilin, der in der Mythologie Glück und Harmonie für die Erde bringen soll. Mit Ambari (zu Deutsch Himmel), dem kleinen Hirscheber-Jungtier, das am 18. September 2023 im Tierpark Berlin das Licht der Welt erblickte, hat die Welt nun eine Glücksbringerin mehr.
Nicht nur für Vater Cinta und Mutter Diah sondern auch für den Tierpark Berlin ist es der allererste Nachwuchs. Mit ihrer Geburt erhöht sich nun der Bestand im Tierpark auf insgesamt sechs Babirusa, wie die urtümlichen Hirscheber auch genannt werden. „Absolute Ruhe und keine Störung sind die Voraussetzungen für eine Babirusa-Geburt. Je näher der Termin rückt, desto skeptischer werden die trächtigen Weibchen gegenüber Fremden“, erklärt Kuratorin Maren Siebert.
Und sie ergänzt, „Wir konnten aber über eine Kamera die Geburt verfolgen, ohne die Tiere zu stören. Das ist nicht nur hilfreich für die Aufzucht, sondern auch ein einzigartiges Kinoerlebnis für das ganze Team.“
Mutter Diah kümmert sich fürsorglich um ihren Frischling. Auch wenn der Vater seinen Nachwuchs später kennenlernen wird, haben im natürlichen Lebensraum die Weibchen das Kommando. Sie bilden so genannte Mutterfamilien mit oder ohne Keiler. Diese Verbünde können bis zu 13 Tiere umfassen.
Babirusa waren schon immer eine echte Seltenheit in europäischen Tiergärten. Berlin, insbesondere der Zoo, war lange Spitzenreiter in der Hirscheberhaltung und -zucht. 1905 wurde in Berlin erstmals auf deutschem Boden ein Hirscheber geboren. Nach dem 2. Weltkrieg kam 1978 mit dem ersten Hirscheberpaar aus Antwerpen in den folgenden Jahren auch wieder Nachwuchs der bedrohten Tierart zur Welt. Seitdem gelang mehrmals die Aufzucht von Jungtieren im Zoo und nun auch erstmals im Tierpark Berlin.
„Hirscheber sind fantastische Botschafter für die Einzigartigkeit der Tier- und Pflanzenwelt auf der indonesischen Insel Sulawesi. Mit seinem ungewöhnlichen Aussehen zieht der Hirscheber die Blicke auf sich. Wir wollen diese Aufmerksamkeit auf die Gefährdung der Artenvielfalt auf Sulawesi lenken. Als mystisches Fabelwesen steht er für all die unentdeckten biologischen Schätze dieser tropischen Inselparadiese“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem seine Faszination für die Babirusas und Sulawesi als einzigartigen Lebensraum.
Tiere und Pflanzen, die nur an einem bestimmten Ort vorkommen, nennt man „endemisch“. Hirscheber kommen ausschließlich auf Sulawesi und einigen vorgelagerten Inseln vor. In ihrer Heimat sind sie deshalb streng geschützt, dennoch sind sie durch Wilderei und die Vernichtung ihres Lebensraumes gefährdet. Der Nantu Forest ist mit einer Größe von 62.000 Hektar eines der letzten zusammenhängenden Regenwaldgebiete Sulawesis und gleichzeitig eines der letzten Rückzugsgebiete für bedrohte Tiere.
In diesem kostbaren Ökosystem leben neben dem Hirscheber zahlreiche weitere zum Teil „endemische“ Tier- und Pflanzenarten, die noch gar nicht erforscht sind. Deshalb unterstützt der Tierpark Berlin im Rahmen seines Artenschutzprogrammes Berlin World Wild unter anderem Forschungsarbeiten, in denen neue Arten systematisch erfasst werden.
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Die beiden kleinen Sumatra-Tiger wurden erstmals tierärztlich im Raubtierhaus des Heidelberger Zoos untersucht.
(tm) Die beiden Tigerjungtiere, die am 10. August 2023 im Zoo Heidelberg geboren wurden, entwickeln sich prächtig. Die erste tierärztliche Untersuchung bestätigt, dass das quirlige Geschwisterpaar gesund und munter ist. „Den Kleinen geht es gut“, bestätigt Dr. Barbara Bach, Tierärztin im Zoo Heidelberg, erfreut.
Sie fauchen und winden ihre pelzigen Tatzen flink um die Arme des Tierpflegers: Markus Weißbarth, Tierpfleger im Zoo Heidelberg, brachte den agilen Tigernachwuchs nacheinander zur Untersuchung. Das Ergebnis freut das gesamte Zoo-Team: Die beiden jungen Tiger sind kerngesund und werden von Tigermutter Karis gut versorgt.
Tierärztin Dr. Barbara Bach führte die Untersuchung durch. Für die Auszubildenden im Zoo ergab sich eine einmalige Gelegenheit, bei der Erstuntersuchung der kleinen Raubkatzen dabei zu sein. Zuerst wurden die Jungtiere abgehört. Anschließend wurden Gebiss, Pfoten und Augen gründlich untersucht.
Dabei zeigten sie sich sehr aufgeweckt, während die Tierpfleger alle Mühe hatten, sie festzuhalten. Die weiteren Untersuchungen ergaben, dass es sich bei den Jungtieren um ein Weibchen und ein Männchen handelt. Das Weibchen brachte 5,6 Kilogramm auf die Waage, das Männchen 6,6 Kilogramm. Nach der Impfung bekamen sie einen Transponder-Chip mit einer persönlichen Identifikationsnummer unter die Haut gesetzt. So bleiben sie ihr Leben lang individuell gekennzeichnet, auch wenn sie Heidelberg irgendwann verlassen, um in einem anderen Zoo selbst für Nachwuchs zu sorgen.
Zusätzlich machten die Tierpfleger Nahaufnahmen des Gesichts, um die Tiger künftig anhand des individuellen Fellmusters unterscheiden zu können. Nach Klärung des Geschlechts der Jungtiere erhielten die Geschwister ihre Namen.
„Wir haben ihnen indonesische Namen gegeben. ‚Mawar‘ heißt das Weibchen und ‚Tujuh‘ das Männchen. Den jeweiligen Charakter kann man bereits gut erkennen: Der kleine Bruder ist ein wenig zurückhaltender als seine Schwester. Sie dagegen ist sehr neugierig und mutig. Sie traut sich mehr“, berichtet Bianca Weißbarth, Leiterin des Raubtierrevieres im Zoo Heidelberg.
Mittlerweile sind die beiden fast neun Wochen alt und schon sehr aktiv. Auf der großen Außenanlage toben die Jungtiger viel herum und sind für die Zoobesucher gut zu beobachten. Sie sind gerne in den Bambussträuchern unterwegs und erkunden neugierig ihre Umgebung. Mit jedem Tag werden sie aktiver und üben sich bereits beim Klettern auf den Baumstämmen. Von Tag zu Tag steigt die Chance für die Zoobesucher, den Nachwuchs wach und durch die Anlagen streifen zu sehen.
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Hundewiesen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
(tm) Für die Vierbeiner bieten sie eine gute Möglichkeit, in einer sicheren Umgebung frei zu laufen und mit Artgenossen zu spielen und zu toben. Nach ein paar wetterbedingten Verzögerungen ist die Hundewiese in Kempen nun für die Öffentlichkeit freigegeben.
Die Fläche von etwa 2.400 Quadratmetern ist komplett eingezäunt und mit Sitzbänken und einer Hundekotbeutelstation ausgestattet. Eingebracht wurde die Idee einer Hundewiese von der Kempener CDU-Fraktion. Nach einem Beschluss des Umwelt- und Klimaausschusses hat das Grünflächenamt der Stadt Kempen eine entsprechende Wiese geplant und im Frühjahr 2023 mit dem Aufbau begonnen.
Dafür wurde zunächst der Boden vorbereitet und Rasen auf der Fläche ausgesät. Da die Wiese nach der ersten Aussaat aufgrund von starker Trockenheit nicht wachsen konnte, wurde sie im Sommer erneut ausgesät. Dieses Mal spielte das Wetter mit, sodass im Anschluss mit den Vermessungs-, Absteckungs- und Pflasterarbeiten begonnen werden konnte.
Diese wurden vom Baubetriebshof in enger Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt durchgeführt, ebenso wie der Aufbau der Beschilderung, der Sitzgelegenheiten und des Hundekotbeutelspenders mit Abfallbehälter. Zum Abschluss hat die Hundewiese noch einen rund 280 Meter langen Zaun erhalten, in dem zwei selbstschließende Toranlagen eingebaut sind.
Im November 2023 wird der Baubetriebshof noch eine zirka 150 Meter lange Hainbuchen-Hecke und elf Hochstämme wie Erle, Esche, Feld-Ahorn, Hopfenbuche und Ulme, pflanzen.
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Führende Rolle der Zoos in Praxis und Wissenschaft des Artenschutzes.
(tm) Viele Zoos, Aquarien und botanische Gärten leisten einen wichtigen Beitrag, um gegen das globale Artensterben anzukämpfen. Das bestätigt das neue Positionspapier der Weltnaturschutzunion (IUCN), das am 11. Oktober 2023 der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
„Es ist nie zu spät. Arten können sich in der Wildnis erholen, wenn sie durch gut geführte Populationen in menschlicher Obhut, wie sie von Zoos, botanischen Gärten und Aquarien gepflegt werden, eine Chance erhalten“, betont Razan Al Mubarak, Präsidentin der IUCN.
Und er fügte hinzu: „Die Stellungnahme der IUCN Species Survival Commission erkennt die führende Rolle von Botanischen Gärten, Aquarien und Zoos an, die diese Organisationen in Praxis und Wissenschaft des Artenschutzes spielen.“
Die IUCN ist die weltweit größte Naturschutzorganisation aus Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen mit über 9.500 Mitgliedern aus 186 Staaten. Der Zoo Leipzig ist ebenso wie der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) Mitglied in der IUCN. Leipzigs Zoodirektor und VdZ-Präsident Prof. Jörg Junhold ist stolz auf diese enorme Anerkennung durch die Weltnaturschutzunion: „Die Zoo-Gemeinschaft arbeitet tagtäglich Hand in Hand und mit Regierungen und NGOs gemeinsam für den Erhalt bedrohter Arten – durch Erhaltungszuchtprogramme in den Zoo und durch Unterstützung zahlreicher Projekte in den natürlichen Lebensräumen.
Die 71 VdZ-Zoos stellten im Jahr 2022 mehr als 11 Millionen Euro für Artenschutzprojekte in den Lebensräumen oder für Forschungsprojekte zur Verfügung. Zudem sind sie Teil von mehr als 400 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs), die eine zentrale Rolle spielen beim One Plan Approach der IUCN, der alle Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum und in menschlicher Obhut im Blick hat, um Arten das Überleben zu sichern.
„Wir freuen uns sehr über diese Bestätigung der IUCN, unseres wichtigen internationalen Partners. Zu lange wurden Bemühungen im Artenschutz isoliert betrachtet“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ, und ergänzt: „Wir nutzen unser Netzwerk und unser kollektives Fachwissen, um den enormen Verlust der biologischen Vielfalt auf globaler Ebene aufzuhalten. Wir wissen, die Zeit drängt und das Artensterben erfordert alle Anstrengungen, die wir aufwenden können. Und wir wissen auch, dass wir immer noch besser werden müssen in diesem Kampf. Das Positionspapier der Weltnaturschutzunion zeigt, dass viele Zoos bereits jetzt entscheidende Partner im globalen Überleben von Arten sind und die Gesellschaft zu mehr Engagement inspirieren.“
Der Zoo Leipzig engagiert sich in mehr als 70 Erhaltungszuchtprogrammen sowie in der Stiftung Artenschutz, die sich für den Schutz existentiell bedrohter, oftmals allgemein weniger bekannter Tierarten und deren Lebensräume einsetzt. Mit der Eröffnung einer Zuchtstation für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster hat der Zoo Leipzig im vergangenen Jahr sein weltweites Engagement für den Artenschutz auch auf den Erhalt regionaler Tierarten ausgeweitet.
Zudem setzt er sich als Träger des Endangered Primate Rescue Centers und des Cat Ba Langur Projektes in Vietnam für den Schutz verschiedener vom Aussterben bedrohten Primaten ein. Insgesamt investiert der Zoo Leipzig rund eine Million Euro jährlich in den Arten- und Lebensraumschutz und unterstützt nicht nur in Asien, sondern auch auf anderen Kontinenten Programme und Projekte, um Tierarten und Lebensräume zu schützen – und zu erhalten.
Außerdem finden am kommenden Wochenende, Samstag, 14. Oktober 2023 und Sonntag, 15. Oktober 2023, die Entdeckertage Artenschutz im Zoo Leipzig statt, bei denen sich die Gäste rund um die Projekte in aller Welt informieren können und Wissenswertes über die bedrohten Tierarten im Zoo Leipzig erfahren.
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Den Einzug vier neuer Waldrappe möchte der Thüringer Zoopark Erfurt zum Anlass nehmen, über diese besonderen Vögel und ihre erfolgreiche Wiederansiedlung zu berichten.
(tm) Mit den vier dreijährigen Nachzuchten aus Ungern, leben nunmehr 13 Vertreter dieser stark gefährdeten Art in Erfurt.
Der stark gefährdete Waldrapp ist eine Art, die hauptsächlich aus Artenschutzgründen im Zoo gehalten wird. Einerseits geht es darum, langfristig eine ex situ-Reservepopulation zu erhalten, weil der Wildbestand klein und auf wenige Orte lokalisiert ist. Andererseits beteiligen sich zahlreiche Zoos an Forschungs- und Wiederansiedlungsprojekten.
Der zur Familie der Ibisse zählende Waldrapp ist eine ehemals in Mitteleuropa heimische, erst verschollene, dann im Nahen Osten wiederentdeckte Art. Die Vorkommen des Waldrapps (Geronticus eremita) sind stark begrenzt: Es gibt eine alteingesessene Population in Marokko, eine halbwilde Population in Birecik (Türkei) sowie Wiederansiedlungsprojekte in Spanien, Österreich, Bayern und Baden-Württemberg. Das Überwinterungsgebiet der deutsch-österreichischen Kolonien liegt in der italienischen Laguna di Orbetello.
Der Waldrapp gehört zu den stark bedrohten Tierarten (Rote Liste) und wurde lange als vom Aussterben bedroht eingestuft. Die 2018 vorgenommene Rückstufung wurde dank intensiver Schutz- und Managementmaßnahmen möglich. Neben einer weniger als 300 adulte Wildvögel zählenden Reliktpopulation im Westen des Mittelmeerraums, existieren einige halbwilde Populationen und eine Reservepopulation in Zoos, die über 1000 Vögel umfasst. Eine Beurteilung aus dem Jahr 2020 stuft die europäische Population immer noch als regional ausgestorben ein und begründet dies damit, dass die ausgewilderten Populationen noch nicht vollständig selbsterhaltend seien.
Durch ausgeklügelte Aufzuchtprogramme konnten Anfang 2022 knapp 200 Vögel in den Auswilderungspopulationen im europäischen Alpenraum nachgewiesen werden. Auch in Erfurt gezüchtete Vögel konnten bereits erfolgreich ausgewildert werden. Damit die per Hand und in Volieren aufgezogenen Waldrappe die Route in ihr Winterquartier finden, zeigen ihnen die „Ziehmütter“ per Leichtflugzeug den gut 1.000 Kilometer langen Weg.
Die kleine Kolonie im Erfurter Zoopark ist Teil der Reservepopulation. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Waldrapp wird seit 1988 vom Alpenzoo Innsbruck geführt, die Auswilderung erfolgt unter anderem über die Stiftung Europäisches Naturerbe sowie das EU-Projekt "Reason for Hope – Reintroduction oft he Northern Bald Ibis in Europe".
Die Waldrapp-Anlage im Thüringer Zoopark Erfurt ist begehbar, meist sitzen die optisch eindrucksvollen Vögel in der Felswand oder auf den weit oben angebrachten Sitzstangen. Der Waldrapp erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 80 Zentimetern und eine Flügelspannweite von bis zu 135 Zentimetern. Auffällig sind der unbefiederte Kopf und die schopfartig verlängerten Nachfedern, das Gefieder ist schwarz mit metallischem Glanz.
Natürliche Hauptnahrung des Waldrapps sind Insekten und deren Larven, Ameiseneier, Spinnen, Skorpione, Würmer sowie kleine Reptilien und Amphibien, gelegentlich Kleinsäuger und Vögel. Der Waldrapp erreicht ein Alter von 25 bis 30 Jahren und bleibt auch bis ins hohe Alter brutaktiv. Die Jungen werden mit 3 Jahren geschlechtsreif, gelangen aber meist erst mit 6 Jahren zur Fortpflanzung.
Wer für einen unserer Waldrappe eine Patenschaft übernehmen möchte, ist herzlich willkommen und kann eine Patenschaft zu einem Grundbetrag von 175 Euro über die Thüringer Zoopark-Stiftung abschließen: www.zooparkstiftung-erfurt.de/tiere/waldrapp-ibis.
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Hagenbeck-Korallen liefern wissenschaftliche Erkenntnisse mit medizinischem Potenzial.
(tm) Zoologische Einrichtungen, insbesondere der Tierpark Hagenbeck in Hamburg, sind regelmäßig Bildungs- und Forschungsstandorte für Schulen und Universitäten. Bei der Forschung handelt es sich meistens um Grundlagenforschung zum Verständnis der belebten Welt oder zugunsten des Artenschutzes. Manchmal jedoch offenbaren sich auch Erkenntnisse von gesellschaftlicher Relevanz mit medizinischem Potenzial.
Ganz aktuell zeigt sich das an den Forschungsergebnissen der Universität Hamburg im Zuge einer aufwendigen Studie über den Biofilm auf Steinkorallen, die erst kürzlich veröffentlicht wurde. Korallen leben nicht nur in Symbiose mit Algen zur Photosynthese, sondern auch mit Bakterien, die Korallen zum Leben brauchen. Um mehr über diesen Biofilm herauszufinden, standen Professor Dr. Streit, Abteilungsleiter der Mikrobiologie & Biotechnologie der Uni Hamburg, die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Frau Dr. Krohn, Bereichsleitung Marine Biotechnologie und Erschließung der Nutzung von Algen und Bakterien Interaktionen und Frau Peters mit Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Leiter bei Hagenbeck, im engen Austausch.
Für Untersuchungen wurden Proben von fünf unterschiedlichen Korallenarten aus dem Tropen-Aquarium Hagenbeck entnommen und analysiert. Das Ergebnis: Die Bakterien bilden bisher unbekannte antimikrobielle Stoffe, die die Korallen vor Infektionen schützen und somit auch ein medizinisches Potenzial haben.
Im Labor der Uni Hamburg wurden die Korallen zerkleinert und Anreicherungskulturen angelegt, um das physiologische Potential der Mikroorganismen zu entschlüsseln. Diese Kulturen wurden der sogenannten Deep-Omics-Analyse unterzogen, um Enzyme mit antibiotischen Eigenschaften zu identifizieren. Bei einer Probe einer kleinpolypigen Steinkoralle (Montipora foliosa) stellte sich heraus, dass ein bisher unbekanntes Enzym das Wachstum von externen Bakterien in einem Biofilm um rund 40% verringern kann - somit wurde eine antimikrobielle Wirkung nachgewiesen.
Das bedeutet, dass diese Koralle bisher unbekannte Stoffe produziert, die sie vor Infektionen schützt und die nutzbar sein können. Ein sensationelles Ergebnis in der Grundlagenforschung. Dieses Enzym, welches für den Rückgang der Bakterien zuständig ist, kann aggressive Chemikalien ersetzen und Alternativen zu bereits bekannten Antibiotika aufzeigen.
Mit diesen Forschungsergebnissen könnten zum Beispiel Krankheitserreger in der Humanmedizin bekämpft werden, die sich auf künstliche Gelenke oder Katheter setzen und oftmals schwere Krankheiten verursachen. Die Ergebnisse aus der Zusammenarbeit zwischen der Uni Hamburg und Hagenbeck werden nun auf Ihre medizinische Anwendbarkeit geprüft und unterstreichen den Wert unserer Forschungskooperation.
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