Gleich drei kleine Kaschmirziegen sind in der vergangenen Woche im
Thüringer Zoopark Erfurt geboren.
Während die beiden weiblichen
Zicklein von Muttertier Sharina bereits das Vorgehege fröhlich erkunden, kommt
das dritte weibliche Ziegenkitz von Mutter Nara in der Wurfbox unter der
Wärmelampe noch zu Kräften.
Im Zoopark Erfurt leben die Kaschmirziegen auf dem Plateau, gemeinsam mit den Haus-Yaks, Hissarschafen und Seidenhühnern, drei weiteren asiatischen Haustierrassen. Bereichstierpfleger Luca Georgy ist für die Tiere zuständig – für ihn waren die Geburten nicht überraschend: „Alles deutete darauf hin, dass es bald losgeht. Bei der Ziege schwillt das Euter an, sie frisst nicht mehr und meckert leise vor sich hin.“ Dennoch freut er sich über jeden Neuzugang im Gehege. Sobald die Ziegen größer und agiler sind, können sie auch auf der Yak-Anlage von den Zoobesuchern beobachtet werden.
Kaschmirziegen stammen aus den ariden Hochgebirgssteppen Zentralasiens. Sie gehören keiner einzelnen Rasse an, vielmehr bilden sie eine Rassegruppe mit dem gemeinsamen Merkmal der feinen Unterwolle, die die Tiere vor extremer Kälte (bis zu -40 Grad) schützen. Diese Unterwolle, auch Duvet genannt, kann zur edelsten Wolle der Welt verarbeitet werden: Kaschmir. Durchschnittlich produziert eine Kaschmirziege nur zirka 150 bis 400 Gramm Flaumhaar pro Jahr. Die Frage, warum Kaschmir so teuer ist, ergibt sich aus der natürlichen Knappheit der Faser und der großen Nachfrage. Für die Herstellung eines Pullovers aus reinem Kaschmir wird der jährliche Ertrag von zwei bis fünf Tieren benötigt.
Zum Vergleich: Aus dem Ertrag an Schafwolle von einem Tier lassen sich durchschnittlich gut zehn Pullover produzieren. Heute leben die meisten Tiere in großen Farmen insbesondere in der Mongolei und in China aber auch in Australien, Neuseeland und Schottland. Die oft rücksichtslosen Methoden der Wollgewinnung in einigen Ländern stehen zu Recht in der Kritik von Tierschutzorganisationen. Darüber hinaus führt die massenhafte Haltung zu einer massiven Überweidung, sodass die abgegrasten Flächen zunehmend verwüsten.
Über die Thüringer Zooparkstiftung kann gerne eine Tierpatenschaft abgeschlossen werden.
Meistgelesene Meldungen:
- Katzenhasser unterwegs? Kater kommt mit Schussverletzung nach Hause
- In Tierklinik transportiert: Wer hat das Pferd so schwer verletzt?
- Vermehrtes Stechmückenaufkommen nach dem Hochwasser
- Erstmals Hundeschwimmen im Städtischen Freibad
- Unbekannter verletzt Kater schwer
- Mehrere hundert Fische in Privatweiher getötet
- Gefahr für Mensch und Tier
- Polizei verhindert unerlaubten Katzenverkauf
- Babykatzen bei minus 9 Grad ausgesetzt
- 24-Jähriger lässt sterbendes Reh am Straßenrand liegen
Das könnte Sie auch interessieren:
Tag der Artenvielfalt im Zoo Augsburg – Gemeinsam für den Schutz unserer Natur
weiterlesenEin Zootag für besondere Kinder
weiterlesenTraumnacht im Zoo
weiterlesen