Im Zoo Dortmund hat das neue Schildkröten-Haus eröffnet.
Der Zoo Dortmund freut sich über sein neues Schildkröten-Haus: Nach etwa
fünfjähriger Bauzeit ist die neue Unterkunft für die Spornschildkröten nun
offiziell eröffnet.
Erstbezieher des neues Hauses sind die 16-jährige männliche Spornschildkröte
Speedy und die zehn Jahre alte weibliche Artgenossin Maxima. Zur Feier des Tages
kam Bürgermeister Norbert Schilff mit einer Portion Lilienblüten im Gepäck –
eine echte Leckerei für die sonst eher genügsam lebenden Landschildkröten.
Das neue Schildkröten-Haus befindet sich im von
afrikanischen Tieren geprägten Teil des Zoos, wo die Spornschildkröten zwischen
Nashörnern, Giraffen, Zebras und Antilopen ein neues Zuhause bekommen haben.
Eine dazugehörige Außenanlage teilen Speedy und Maxima sich mit fünf
Löffelhunden. Die Baukosten betragen eine halbe Million Euro.
Gewicht von über 80 Kilogramm Die Spornschildkröte ist
nach der Galápagos-Riesenschildkröte und der Seychellen-Riesenschildkröte die
drittgrößte lebende Landschildkröte der Welt. Sie erreicht ein Gewicht von über
80 Kilogramm und eine Rückenpanzerlänge von etwa 80 Zentimetern. Diese Maße
erreicht die Spornschildkröte bereits nach 15 bis 20 Jahren und ist damit die am
schnellsten wachsende Schildkröte.
Die
Spornschildkröte ist in der Sahelzone verbreitet, die in Afrika zwischen der
Sahara im Norden und den Trocken- und Feuchtsavannen im Süden liegt. Sie bewohnt
unterschiedliche Lebensräume wie Halbwüsten, belaubtes Buschgebiet und Grasland,
das von Akazienbäumen geprägt ist. Hier verlässt die Spornschildkröte in der
kühleren Jahreszeit früh am Morgen ihre Höhle, in die sie sich für die Nacht
zurückzieht, und wärmt sich in der aufgehenden Sonne auf. Anschließend begibt
sie sich auf Nahrungssuche. In der heißeren Jahreszeit verlässt sie ihre Höhle
erst gegen Abend.
Spornschildkröte ist
stark gefährdet In ihrem kargen Verbreitungsgebiet ernährt die
Spornschildkröte sich von verschiedenen Pflanzen und Pflanzenteilen, ohne dabei
allzu wählerisch zu sein. So begnügt sie sich, je nach Jahreszeit, mit trockenen
und abgestorben Pflanzen, bevorzugt aber frische Triebe von Sukkulenten,
Kräutern und Gräsern. Sie benötigt nur sehr wenig Wasser und setzt auch nur
wenig Urin ab.
Ihren Namen verdankt die
Spornschildkröte einem auffälligen Sporn an den Oberschenkeln der Hinterbeine,
der vor allem bei den männlichen Tieren gut sichtbar sind.
Die Spornschildkröte wird auf der IUCN Red List of Threatened Species
(Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als „stark
gefährdet“ (EN) gelistet. Sie ist vor allem durch menschliche Jagd und
Zerstückelung ihres Lebensraums bedroht.
Das Foto zeigt Dortmunds
Bürgermeister Norbert Schilff (links), der zur Eröffnung des neuen
Schildkrötenhauses im Zoo Dortmund kam. Rechts auf dem Foto ist Marcel
Stawinoga, der Kommunikationsmanager und Artenschutzkoordinator des Zoos.