Am Montag, 9. September 2024, machten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger der Wilhelma morgens früh eine traurige Entdeckung: Das Bonobo-Baby ‚Kasita‘ lag leblos in den Armen seiner Mutter. Das Jungtier wurde gerade einmal sechs Monate alt.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin zeigte sich bestürzt: „Der unerwartete Verlust von ‚Kasita‘ hat nicht nur uns schwer getroffen. Gerade bei hochentwickelten Tieren wie Menschenaffen ist der Tod eines Jungtieres für das Muttertier und andere Gruppenmitglieder ein traumatisches Ereignis.“
‚Kasita‘ war die Tochter von ‚Chipita‘, eines mindestens 31 Jahre alten Bonobo-Weibchens mit einer bewegten Geschichte. 1996 hatten sie Unbekannte als zirka dreijähriges Jungtier in einer Kiste vor dem Zoo Lissabon abgestellt. Da die Wilhelma schon damals Erfahrung in der Haltung von Bonobos hatte, kam sie ein Jahr später nach Stuttgart. Dort wurde ‚Chipita‘ bereits 2001 und 2004 Mutter.
Ihre erste Tochter ‚Mixi‘ lebt seit 2011 in Frankfurt – ihr Sohn ‚Kasai‘ weiterhin in der Wilhelma. Beide hatten mehrfach Nachwuchs, sodass ‚Chipita‘ bereits Urgroßmutter ist. Nachdem ihre letzte Geburt fast zwanzig Jahre zurücklag, war die Freude in der Wilhelma groß, als ‚Kasita‘ am 5. März 2024 geboren wurde. Umso mehr beschäftigt ihr plötzlicher Tod die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zoologisch-Botanischen Gartens.
Die Autopsie von ‚Kasitas‘ Körper ergab einen unzureichenden Ernährungszustand des noch von seiner Mutter gestillten Jungtieres. Um zu klären, ob diese Mangelerscheinungen mit der Zusammensetzung der Muttermilch in Verbindung stehen, wurde bei ‚Chipita‘ eine Milchprobe entnommen, die weiteren Analysen unterzogen wird. Das Muttertier selbst ist gesund – es gab keine Anzeichen für eine möglicherweise verringerte Milchproduktion.
Das Archivfoto vom 25. Juni 2024 zeigt das Bonobo-Jungtier ‚Kasita‘, das am 9. September 2024 in der Wilhelma Stuttgart verstorben ist.
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