„Pablo“, „Chica“ und „Bonita“: So heißen die drei Weißrüssel-Nasenbären (Nasua narica) aus der Familie der Kleinbären, die neu im Kölner Zoo leben. Die Wurfgeschwister sind am 28. Juni 2024 aus dem Opel Zoo Kronberg nach Köln gekommen. Dort bewohnen sie die ehemalige Anlage für Grizzlybären, inzwischen auch von Brillenbären genutzt, mit denen sie vergesellschaftet werden sollen. Die putzigen Tiere haben sich gut eingelebt.
„Pablo“ ist als Männchen etwas größer und schwerer als seine beiden Gefährtinnen. „Chica“ ist an der gegenüber Schwester „Bonita“ dunkleren Fellfarbe gut zu erkennen. Weißrüssel-Nasenbären erreichen eine Gesamtlänge von 80 bis 130 Zentimetern. Sie wiegen zwischen drei und fünf Kilogramm. „Pablo“, Chica“ und „Bonita“ weisen die für Nasenbären typische verlängerte und bewegliche Schnauze auf, die auf einem langestreckten Kopf sitzt.
Über und unter dem Auge sowie auf den Wangen befindet sich jeweils ein weißer Fleck. Dadurch unterscheiden sich Weißrüssel-Nasenbären von den beiden anderen Vertretern dieser Art – dem Südamerikanischen Nasenbären (Nasua nasua) sowie dem Bergnasenbären (Nasuella olivacea).
Der Weißrüssel-Nasenbär hat das nördlichste Verbreitungsgebiet innerhalb der Nasenbär-Familie. Es reicht von den südlichen USA über Mexiko und Panama bis ins westliche Kolumbien. Bevorzugter Lebensraum sind Wälder – von tropischen Regenwäldern, über Trockenwälder bis hin zu Gebirgswäldern. Sie leben sowohl auf Bäumen wie auch am Boden. Erwachsene Männchen sind teilweise nachtaktiv, in der Regel sind die Tiere im Gegensatz zu den meisten anderen Kleinbären jedoch tagaktiv. Männliche Exemplare verteidigen ihr Territorium stark gegen Artgenossen. Zu den Feinden der Weißrüssel-Nasenbären zählen verschiedene große Katzen, Greifvögel und Riesenschlangen.
Weißrüssel-Nasenbären sind Allesfresser. Vorwiegend ernähren sie sich von Insekten. Daneben zählen auch Spinnen, Skorpione, Krabben und kleine Wirbeltiere zum Speiseplan. Zudem werden Früchte und Blätter gefressen. Die Nahrung spüren sie mit der beweglichen, rüsselartigen Schnauze auf.
Lokal machen den Weißrüssel-Nasenbären Verluste ihrer Lebensräume zu schaffen. Insgesamt gilt die Art laut Weltnaturschutzunion (IUCN) jedoch als „nicht gefährdet“. Die Bestände werden als stabil eingeschätzt. Von Menschen werden Weißrüssel-Nasenbären kaum gejagt, da sie keine Schäden auf Plantagen anrichten und ihr Fell wertlos ist.
„Pablo“, Chica“ und „Bonita“ leben im Südamerikabereich des Kölner Zoos. Dort freuten sich die Zoo-Verantwortlichen 2024 bereits mehrfach über neue Bewohner: Am 19. Februar 2024 kam Zweifinger-Faultiermännchen „Jamiro“ zur Welt. Er ist im „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ täglich gut zu sehen. Einen Neuankömmling gab es auch bei den Tapiren. Seit kurzem lebt dort der männliche Flachlandtapir-Mann „Mendoza“ zusammen mit den alteigesessenen Weibchen „Siri“ und „Rubia“.
Im Kölner Zoo herrscht insgesamt derzeit ein Baby-Boom: Jungtiere gibt es bei den Amurtigern, Asiatischen Löwen, Okapis, Bartaffen, Philippinenkrokodilen oder Erdmännchen – um nur einige zu nennen. Da lohnt ein Sommerferienausflug gleich noch mal etwas mehr.
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