Maintals Stadtschäfer und der Fachdienst Umwelt vermuten Fremdfütterung
als Ursache.
Seit einem Jahr sind die vierbeinigen
Landschaftspfleger von David Myers auf den Maintaler Streuobstwiesen unterwegs.
Der Stadtschäfer übernimmt im Auftrag der Stadt Maintal die Pflege städtischer
Obstwiesen. Doch nun hat Myers die Tiere vorläufig auf seinen Hof zurückgeholt.
Der Grund: Gleich mehrere Tiere sind aus noch ungeklärter Ursache auf der Weide
verendet.
Das Entsetzen bei Myers war groß, als er in den vergangenen Tagen insgesamt elf
tote Schafe auf den eingezäunten Flächen auf den Maintaler Obstwiesen entdeckte.
Äußerlich waren die Tiere unversehrt und auch nicht aus Altersgründen
verstorben. Nachdem durch eine eingehende tierärztliche Untersuchung Krankheiten
wie die Blauzungenkrankheit ausgeschlossen werden konnten, die Schafe gepflegt
und auch gut genährt waren, wird Fremdfütterung als mögliche Todesursache
vermutet.
„Weidetiere wie Schafe, Ziegen, Kühe
oder auch Pferde dürfen auf gar keinen Fall fremd gefüttert werden. Schafe sind
Wiederkäuer. Ihr Verdauungssystem ist darauf ausgelegt, Gras, Heu und andere
faserreiche Pflanzen zu verarbeiten. Das Füttern mit Brot und anderen für sie
ungeeigneten Lebensmitteln kann schwere Verdauungsprobleme verursachen und zum
Tod der Tiere führen“, erläutert Freia Klinkert-Reuschling vom städtischen
Fachdienst Umwelt.
Gemeinsam mit David Myers
appelliert sie im Sinne der Gesundheit der Tiere eindringlich an alle
Spaziergänger, die Tiere auf gar keinen Fall zu füttern – auch, wenn es gut
gemeint sein sollte. „Die Schafe finden auf den Wiesen ausreichend Futter. Der
Stadtschäfer selbst ist täglich vor Ort, um sicherzustellen, dass seine Tiere
ausreichend Nahrung und Wasser haben. Die Schafe sind also nicht auf eine
zusätzliche Fütterung durch Passantinnen und Passanten angewiesen. Falls doch,
darf diese ausschließlich durch den Tierhalter erfolgen, der auf die richtige
und ausgewogene Ernährung achtet“, macht Klinkert-Reuschling deutlich.
Wenn Schafe mit Brot, Gebäck oder anderen Lebensmitteln gefüttert
werden, die nicht für sie geeignet sind, kann dies zu schwerwiegenden
Verdauungsproblemen führen. Ein übermäßiger Konsum von Brot kann beispielsweise
zu einer Ansäuerung des Pansens, einem der vier Mägen der Wiederkäuer, führen.
Diese Erkrankung kann tödlich enden. Darüber hinaus können Schafe, die
regelmäßig mit ungeeigneten Lebensmitteln gefüttert werden, an Fettleibigkeit
und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen leiden.
Damit die Schafe von David Myers wieder auf die Maintaler Obstwiesen
zur naturschonenden Landschaftspflege zurückkehren können, läuft die Ermittlung
zu den möglichen Ursachen, die zum Tod der insgesamt elf Tiere geführt haben,
weiter. Wer Beobachtungen gemacht hat, die in diesem Zusammenhang hilfreich
sind, kann sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wenden.