Die beliebten Pandas verlassen den Zoo Berlin. Letzte Chance für Besuch
beim ersten Panda-Nachwuchs Deutschlands.
(tm) Bei ihrer Geburt
wogen die beiden Pandas Pit und Paule so viel wie eine Tafel Schokolade und
waren auf die Rundumversorgung durch ihre Mutter angewiesen. Mittlerweile
bringen sie nicht nur jeweils rund 80 Kilogramm auf die Waage, sondern werden
nun auch eigene Wege gehen und ihre Reise nach China antreten. Noch bis Mitte
Dezember können Gäste den beiden einen Besuch im Zoo Berlin abstatten.
„Die Geburt der ersten Großen Pandas in Deutschland war nicht nur ein persönlich
bewegendes Erlebnis, sondern auch ein Höhepunkt in meiner beruflichen Laufbahn
als Zootierarzt und Zoodirektor, den so leicht nichts mehr in den Schatten
stellen wird“, gesteht Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem.
Für alle Große-Panda-Fans ist das nun die letzte Chance, den
allerersten Panda Nachwuchs in Deutschland noch einmal zu besuchen und sich zu
verabschieden. Noch bis Mitte Dezember 2023 sind die Zwillinge abwechselnd mit
Mutter Meng Meng in der Innenanlage zu sehen. Allzu schwer wird der Abschied den
Panda-Eltern gar nicht fallen, die Panda-Teenager und ihre Mutter leben bereits
seit zwei Jahren „in getrennten Zimmern“.
„Im
natürlichen Lebensraum sind die Tiere als Einzelgänger unterwegs“, berichtet
Zoologe Dr. Florian Sicks und fügt hinzu: „In der Regel trennen sich die Wege
von Panda-Müttern und deren Nachwuchs nach etwa zwei Jahren. Ab einem Alter von
fünf bis sechs Jahren werden männliche Pandas geschlechtsreif.“ Der natürliche
Lebensraum der Großen Pandas sind lichte Laub- und Nadelwälder chinesischen
Bergregionen rund um die Provinzen Sichuan, Shaanxi und Guanzu, meist in einer
Höhe von 1.500 bis 3.000 Metern.
Anders als der
Braunbär hält der Große Panda keine Winterruhe, weil seine Nahrungsquelle Bambus
ganzjährlich zur Verfügung steht und ihm außerdem so wenig Energie liefert, dass
er ständig Nahrung zu sich nehmen muss. Bei zu kalten Temperaturen wandert er in
tiefergelegene Täler, um dort seine Nahrung zu finden.
Im Zoo Berlin leben seit Sommer 2017 Deutschlands einzige Große Pandas. Am
31. August 2019 brachte Panda-Dame Meng Meng (10) zwei Baby-Pandas (Pit: 186
Gramm und Paule: 136 Gramm) zur Welt. Sie waren der erste Panda-Nachwuchs, der
jemals in Deutschland geboren wurde. Vater Jiao Qing (13) war an der Aufzucht
der Zwillinge – wie für Große Pandas typisch – nicht beteiligt.
Pit und Paule leben bereits seit November 2021 getrennt
von Mutter Meng Meng. Abwechselnd bewohnen die Bären die verschiedenen
Panda-Anlagen im Zoo Berlin. Laut der vierten chinesischen Pandazählung gibt es
1864 wildlebende Große Pandas in China. Daher wird der Panda auf der Roten Liste
für bedrohte Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft.