Der Nachwuchs wurde am Mittwoch leblos im Arm seiner Mutter entdeckt.
Das Team des Zoo Berlin trauert um den Gorillanachwuchs: Am
Mittwochmorgen entdeckten Tierpfleger im Affenhaus das am Sonntag, 3. März 2024
zur Welt gekommene Jungtier tot im Arm seiner Mutter.
Die ersten Tage nach der Geburt sind immer eine kritische Phase. Die
Jungtiersterblichkeit ist insbesondere bei Erstgebärenden deutlich erhöht.
Zunächst gab es erste Anzeichen, die das Team vorsichtig optimistisch stimmten:
Djambala zeigte vorbildliche Mutterinstinkte und am Dienstag konnten die
Tierpfleger sehen, wie die Mutter das Jungtier an der Brust hielt und dieses
deutlich sichtbare Saugbewegungen machte und Sauggeräusche zu hören waren.
Anhand der Beobachtungen von Tierpflegern und
Tierarzt kommt als erster Verdacht für eine Todesursache bei der Geburt
aufgenommenes Fruchtwasser und eine daraus resultierende Lungenentzündung in
Frage. Momentan trägt Djambala ihr totes Jungtier noch bei sich.
Dieses, auch in der Wildnis bei Gorillamüttern zu beobachtende,
natürliche Verhalten soll ihr auch im Zoo Berlin ermöglicht werden. Erst wenn
sie und die Gruppe Abschied genommen haben und sie das Jungtier von sich aus
ablegt, wird es aus der Gorillagruppe genommen und zur Ermittlung der
Todesursache an die Pathologie überführt. Bis sich die Gorillagruppe vom
Jungtier verabschiedet hat, wird dieser Teil des Hauses weiterhin für Gäste
nicht zugänglich bleiben.
Westliche
Flachland-Gorillas werden von der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als
„critically endagered“ eingestuft. Gorillas sind die größten und schwersten
Menschenaffen der Welt. Aufrechtstehend misst ein ausgewachsenes Männchen bis zu
zwei Metern und bringt etwa 220 Kilogramm auf die Waage. Sie leben zusammen in
großen Familienverbänden, die von einem sogenannten Silberrücken - einem
ausgewachsenen Männchen mit charakteristischem silbergrauem Fell an Rücken,
Hüfte und Oberschenkeln - angeführt werden.
Laut
Schätzung leben derzeit rund 300.000 Westliche Flachland-Gorillas in Afrika, mit
Tendenz stark abnehmend. Mehr als die Hälfte der Tiere sind in der Republik
Kongo zuhause. Die Populationszahlen gehen immer weiter zurück, Grund hierfür
ist der Lebensraumverlust durch Abholzung und Landwirtschaft, Wilderei und Jagd
wegen ihres Fleisches sowie der Übertragung von Krankheiten durch den Kontakt
mit Menschen.