Die Federprobe brachte das wahre Geschlecht des Vogels ans Licht.

Eine der beiden spannenden Fragen um Waldrapp „Horst“ ist gelüftet! „Horst“ ist und bleibt „Horst“, denn die Analyse der Federprobe hat bestätigt, dass es sich bei dem Waldrapp, der im Januar entkräftet im Wangerland auf einem Feld aufgegriffen wurde, um ein Männchen handelt.

Siehe auch Erstmeldung: Österreichische Jungvögel statt nach Süden in den Norden aufgebrochen



Der Waldrapp hat sich auf den Weg in den Süden Europas völlig verflogen. Statt in der Wärme zu überwintern, war er im nasskalten Winter des Wangerlandes gelandet, dort entkräftet aufgegriffen und in die Auffangstation im Tierpark Nordhorn gebracht worden.



Die Waldrappe waren in der Wildbahn fast schon ausgestorben, nur dank des Engagements europäischer Zoos konnten diese faszinierenden Tiere vor dem Aussterben bewahrt werden. Erste Nachkommen dieser Zoopopulationen wurden bereits wieder in der Wildbahn angesiedelt. Nun müssen diese Vögel begleitet von Artenschützern aus Zoos die uralten Flugrouten in den Süden erst mühsam wieder lernen. Bei vielen Vögeln sind die Erfolge bisher vielversprechend. Aber es gibt auch Ausnahmen wie den Bruchpiloten Horst.



Dr. Dirk Wewers, Kurator im Tierpark Nordhorn, kann nach der Geschlechtsfeststellung nun die weiteren Absprachen mit der Projektkoordinatorin des Europäischen Waldrapp-Projektes, Regina Kramer, aus Wien forcieren, um in den nächsten Wochen die zweite spannende Frage zu klären: Wie geht es nun weiter mit „Horst“?



„Das Geschlecht eines Waldrapps kann nur durch eine DNA-Geschlechtsbestimmung in einem Labor einwandfrei bestimmt werden, optisch sehen Weibchen und Männchen gleich aus,“ erklärt der Biologe die Notwendigkeit der Federproben-Analyse. „Nachdem wir nun wissen, dass „Horst“ wirklich „Horst“ und nicht „Horstine“ ist, kann ich mit der Koordinatorin des Projektes die weiteren Schritte absprechen!“ so Wewers weiter.



Dabei könnte eine Rolle spielen, dass der Waldrapp die Flugroute nun einmal falsch gelernt hat und damit fehlgeprägt sein könnte. Ob „Horst“ überhaupt wieder ausgewildert werden kann, bleibt damit fraglich. Dem zurzeit noch in Quarantäne hinter den Kulissen des Nordhorner Zoos sitzenden Vogel geht es derweil immer besser. Er frisst gut und kommt daher wieder zu Kräften. Damit ist eine Grundvoraussetzung für weitere Absprachen und Maßnahmen schon mal gegeben, denn das Wohlbefinden des Waldrapps steht bei allen Überlegungen natürlich an allererster Stelle.





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