Schwergewicht soll mit Artgenosse ‚Malte‘ künftig für Nachwuchs sorgen
Der Kölner Zoo präsentiert die neue Spitzmaulnashorn-Kuh ‚Hazina‘.
Sie bringt 1 Tonne auf die Waage – und hoffentlich künftig
Artgenosse ‚Malte‘ zu Höchstleistung: Spitzmaulnashorn-Kuh ‚Hazina‘ ist neu in
den Kölner Zoo gezogen. Nach einer Zeit der Eingewöhnung und des gegenseitigen
Kennenlernens soll ‚Hazina‘ künftig zusammen mit Spitzmalnashorn-Bulle ‚Malte‘
für Nachwuchs bei dieser hochbedrohten Art sorgen.
‚Hazina‘ kam vergangene Woche aus dem Zoo in Doue-la-Fontaine, Frankreich, an
den Rhein. Sie hat den Transport gut überstanden und wurde von Tierpflegerinnen
aus ihrem Heimatzoo begleitet, was ihr die Eingewöhnung erleichterte. ‚Hazina‘
findet sich auf ihrer neuen Anlage gut zurecht und zeigt sich mehr und mehr auch
im Außenbereich.
Die Kuh wurde am 19. Juni 2017
im Chester Zoo, Großbritannien, geboren. Mutter ‚Kitani‘ ist 27 Jahre alt und
lebt bis heute in Chester. Vater ‚Magadi‘ ist 2022 im Zoo von Port Lamphe,
ebenfalls Großbritannien, verstorben. Sowohl ‚Hazina‘ als auch der vor zwei
Monaten aus Rotterdam nach Köln gezogene ‚Malte‘ wurden dem Kölner Zoo vom
europäischen Zuchtbuchkoordinator für diese Art zugewiesen. Ausschlaggebend für
die Auswahl waren Alter, Charakter und genetische Voraussetzungen. Das große
Ziel ist, in Köln für Nachwuchs bei dieser vom Aussterben bedrohten Art zu
sorgen.
In der Ruhe liegt die Kraft –
tonnenschwerer Balanceakt im Liebesspiel Kuh und Bulle stehen kurz vor der
Geschlechtsreife. Es wird aber noch dauern, bis sich Nachwuchs einstellen kann.
Beide Tiere sollen sich in Köln in aller Ruhe eingewöhnen. Zudem müssen sich die
Tiere erst kennenlernen und später auch das Paarungsverhalten üben. Gut Ding
will also auch hier Weile haben. Als Einzelgänger kommen Spitzmaulnashörner nur
zusammen, wenn das Weibchen begattungsbereit ist. Der Kölner Zoo wird künftig
mit regelmäßigen Hormonanalysen checken, ab wann ‚Hazina‘ im Östrus ist.
Auch das Verhalten der Tiere gibt Aufschluss über
die Paarungsbereitschaft – so zum Beispiel, wenn beide verstärkt Interesse
aneinander zeigen. Für junge Tiere wie ‚Hazina‘ und ‚Malte‘ ist die Situation
aber noch neu und gewöhnungsbedürftig. Junge Kühe zeigen anfangs oft Respekt vor
liebestollen Bullen. ‚Malte‘ wiederum muss erst lernen, richtig aufzureiten. Ein
Balanceakt im wahrsten Sinne des Wortes für den mehr als 1 Tonne wiegenden
Bullen. Die Verantwortlichen des Zoos geben ‚Hazina‘ und ‚Malte‘ ganz viel Zeit
für all dies.
Zoo investiert massiv für
Erhaltungszucht Um die Erhaltungszucht starten zu können, hat der
Kölner Zoo 2023 eine neue Nashornanlage rund um die historischen Schweizer
Rinderhäuser eröffnet. Die Nashornhaltung wurde flächenmäßig deutlich erweitert.
Sie umfasst nun 2.500 Quadratmeter. Die Anlage kann in zwei eigenständig
funktionierende Bereiche unterteilt werden. Das ist wie geschildert wichtig für
mögliche Nachzuchterfolge bei den einzelgängerischen Spitzmaulnashörnern. Auf
der Anlage entstanden zudem überdachte und damit wetterunabhängig nutzbare
Futterunterstände sowie zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten. Gäste freuen
sich über neue Aussichtsplattformen, Verweilmöglichkeiten und Info-Module zu den
afrikanischen Großsäugern. Auch die historischen Blockhäuser von 1884 wurden
saniert. Sie dienen als Innenstallungen. Die Baukosten betrugen rund 2 Millionen
Euro.