Eine der seltensten Primatenarten der Erde: Bartaffen-Jungtier im Kölner Zoo geboren.

Der Baby-Boom im Kölner Zoo geht weiter – mit einer Geburt bei den Bartaffen im Urwaldhaus des Kölner Zoo: Die 15-jährige „Medini“ hat dort Mitte März 2024 ein männliches Jungtier zur Welt gebracht. Es ist noch namenlos. Vater ist der zwölfjährige „Obi“. Der Kleine entwickelt sich optimal und ist bereits gut für die Gäste zu sehen.



Die Kölner Bartaffengruppe umfasst damit nun insgesamt sechs Tiere: Neben „Obi“, „Medini“ und dem neuen Nachwuchs leben noch die zweijährige „Mayuri“ – ebenfalls Tochter von „Medini“ und „Obi“ – sowie die beiden neu eingezogenen Weibchen „Sirsi“, 13, und „Indira“, 14, auf der Anlage.



„Sirsi“ und „Indira“ kamen Mitte Dezember 2023 aus dem Howletts Wildlife Park in der britischen Grafschaft Kent nach Köln. Sie sollen künftig für weiteren Nachwuchs bei dieser stark bedrohten Primatenart sorgen. Die Tiere sind tagsüber alle zusammen auf der vor wenigen Jahren neugestalteten Anlage im Urwaldhaus des Kölner Zoos zu sehen.



Wer den Kölner Zoo am kommenden Sonntag besucht, kann nicht nur jede Menge Jungtiere, sondern auch die Angebote und Zusatz-Aktionen des „KlimaTag“ genießen. Gezeigt wird dabei, wie bunt und vielfältig Klimaschutz sein kann. Zahlreiche Partner aus der Region geben Tipps, wie man im Alltag Energie sparen, nachhaltiger essen oder mobil unterwegs sein kann. Zooexperten informieren anschaulich darüber, wie sich die Klimaveränderungen auf die Tierwelt auswirken.



Bartaffen zählen zur Gattung der Makaken. Ihre Ursprungsregion ist Südwest-Indien. Die Art ist stark bedroht: Lebensraumzerstörung, Wilderei und der Straßenverkehr machen ihr schwer zu schaffen. Nur noch 2.500 ausgewachsene Tiere werden laut Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN in ihrem Heimatgebiet vermutet. Bartaffen pflanzen sich aufgrund später Geschlechtsreife und langen Geburtsintervallen nur langsam fort. Somit erholen sich dezimierte Populationen leider schlecht. Der Kölner Zoo setzt sich besonders für die Bewahrung von Bartaffen ein, denn der Zoo führt das international koordinierte Erhaltungsprogramm für diese Art.



Bartaffen leben in größeren Gruppen, die sich im Freiland aus einigen Männchen und vielen Weibchen zusammensetzen. Das Fell der Bartaffen ist meist schwarz. Herausragendes und namensgebendes Merkmal ist die silberweiße Mähne rund um Kopf, Wangen und Kinn. Mit einer Kopfrumpflänge von 40 bis 60 Zentimetern und einem Gewicht von drei bis zehn Kilogramm zählen Bartaffen zu den kleineren Makaken, wobei die Männchen allerdings deutlich schwerer als die Weibchen werden. Bartaffen ernähren sich in erster Linie von Früchten. Zusätzlich fressen sie Blätter, Knospen, Insekten und kleine Wirbeltiere.