Peter, Conny, Liesel, Max und Moritz – fünf der ehemaligen Wartburg-Esel – widmen sich die kommenden Monate der Landschaftspflege im Zoopark Erfurt. 

Nachdem die Eselstation Eselei der Eisenacher Wartburg nach 120-jähriger Geschichte im Jahr 2020 schloss und 2022 endgültig abgerissen wurde, sind fünf der Wartburgesel nun temporär im Erfurter Zoo untergekommen.



Die Eselstation war in den Frühlings- und Sommermonaten eine Touristenattraktion am Hauptzugangsweg zur Wartburg. Seit 1900 konnten Touristen mit den acht bis zehn Eseln ein etwa 400 Meter langes Wegstück zur Burg hinaufreiten. Der Einsatz von Eseln reicht noch weiter zurück, rund 800 Jahre dienten sie als Lasttiere der Versorgung der Burg mit Trinkwasser, Brennholz, Lebensmitteln und Baumaterialien.



Nach Schließung der Eselei gingen die Wartburgesel in Privatbesitz über und zogen in die Rhön. Aufgrund einer Erkrankung der Besitzerin muss eine neue dauerhafte Unterkunft gefunden werden. Gerne unterstützt der Zoopark Erfurt und bietet den Eseln bis zur Vermittlung eine Unterkunft im GLB, dem geschützten Landschaftsbestandteil beim Waldwanderweg. Während Max und Liesel noch etwas auf dem Hof bleiben und die Pfleger besser kennenlernen, ging es für Moritz, Conny und Peter auf die 14,4 Hektar große Weide, die sie direkt sehr neugierig erkundet haben.



Peter, Conny, Liesel, Max und Moritz sind zwischen 17 und 24 Jahre alt und damit teils schon etwas betagter, gemessen an der Lebensdauer von bis zu 40 Jahren sind sie aber im besten Alter. Ab Herbst 2024 sollen die Esel in Rücksprache mit der Besitzerin in die Vermittlung, wobei sie bestenfalls als Gruppe, mindestens zu zweit, notfalls aber auch einzeln in eine bestehende Gruppe vermittelt werden. Von Höfen mit tiergestützter Therapie bis Gnadenhof sind verschiedene Unterkünfte denkbar.



Bis dahin kann die muntere Truppe in Nachbarschaft zu Rhönschafen, Steinschafen, Thüringer Waldziegen und Exmoorponys auf dem Trockenrasen des GLB eseltypische Vegetation genießen. In dem sie Gräser, Laub und Rinde fressen, halten so die aufkommenden Büsche kurz und erhalten damit die Offenlandschaft.

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