Bei den
quirligen Ringelschwanzmungos gab es erfolgreich Nachwuchs. Bereits im Dezember
2024 kam ein Jungtier zur Welt. Nach den ersten kritischen Wochen, in denen sich
das Jungtier nur in Bereichen hinter den Kulissen aufhielt, zeigt es sich
inzwischen gemeinsam mit der Mutter häufiger auf der Außenanlage.
Das Jungtier ist sehr aufgeweckt und erkundet neugierig seine neue Umgebung.
Die Ringelschwanzmungos können im Gehege neben den ebenfalls aus Madagaskar
stammenden Fossas beobachtet werden.
Ein leises
Fiepen war aus der Höhle zu hören. Als das Weibchen nicht wie üblich zum Fressen
kam, war für die Pfleger rasch klar: Es gibt Nachwuchs. Daraufhin wurden die
Reinigungsarbeiten im Gehege eingestellt, um der Mutter und dem Jungtier
möglichst viel Ruhe zu gewähren. In dieser Zeit legten die Tierpfleger nur das
Futter im Haus aus.
„Die junge Mutter kümmert
sich sehr gut um ihren Nachwuchs. Die ersten Wochen haben wir das Weibchen gar
nicht gesehen, da es sich nur abends oder nachts das Futter geholt hat und
ansonsten bei dem Jungen in der Wurfhöhle war“, berichtet Sandra Reichler,
Kuratorin im Zoo Heidelberg.
Erst nach einer
knappen Woche öffneten sich die Augen des Jungtieres und es wurde mehr und mehr
mobil. Jetzt fängt es langsam an, seine Umgebung zu erkunden und die Wurfbox
häufiger zu verlassen. Mittlerweile lässt die Mutter das Junge ab und zu für
einige Zeit allein in der Höhle, um sich selbst in der Außenanlage aufzuhalten.
Als typische Einzelgänger werden die Elterntiere nur zur Paarung
zusammengeführt.
Das Weibchen zeigt, ob es
Interesse am Männchen hat oder nicht. „Unsere erfahrenen Pfleger können das
Verhalten der Tiere mittlerweile sehr gut deuten. Dadurch wussten wir ziemlich
genau, wann die Paarung stattgefunden hat und wann das Weibchen voraussichtlich
werfen würde“, erklärt Reichler.
Die Tragzeit
bei Ringelschwanzmungos beträgt etwa zweieinhalb Monate. Kurz vor der Geburt
konnten die Tierpfleger einen deutlich dickeren Bauch bei dem Weibchen erkennen
und waren daher bereits gut vorbereitet. Für den Zoo ist dies ein besonderer
Zuchterfolg. Die einzigartige Natur Madagaskars ist bedroht und die in den
letzten Waldgebieten heimischen Ringelschwanzmungos werden immer seltener.
Um eine sich selbst erhaltende Reservepopulation
aufzubauen, existiert in den europäischen Zoos ein Erhaltungszuchtprogramm.
Somit ist der Zuchterfolg in Heidelberg ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser
wunderschönen und seltenen Tierart.
Ringelschwanzmungos sind gute Kletterer, halten sich aber viel am Boden auf. Sie
fressen tierische Nahrung wie Insekten, kleine Wirbeltiere, Schnecken, Vogeleier
oder Tausendfüßler. Sie gehören zu den wenigen Raubtierarten auf Madagaskar. Die
Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars ist einzigartig, da sich die Insel schon sehr
früh vom Festland gelöst hat.
Dadurch konnten
sich viele Arten entwickeln, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Die
einzigartigen Lebensräume Madagaskars sind stark bedroht, die Wälder werden
abgeholzt oder niedergebrannt, der Klimawandel stellt für viele Arten eine
zusätzliche Bedrohung dar, da das ökologische Gleichgewicht durch große
Dürreperioden zerstört wird.