Im Zoo Duisburg ist ein Bärenstummel-Affe geboren. Das Jungtier kam bereits am 4. Januar 2025 zur Welt und entwickelt sich gut. Für den Erhalt der stark bedrohten Affenart ist die Geburt ein großer Erfolg. 

Der Zoo Duisburg freut sich über die Geburt eines kleinen Bärenstummelaffen. Revierleiter Alexander Nolte ist mit der Entwicklung seines jüngsten Schützlings sehr zufrieden. Bereits seit 1967 hält der Zoo Duisburg Bärenstummelaffen und ist weltweit der erfolgreichste Halter dieser Art. Parallel engagiert sich das Zoo-Team für den Erhalt der stark bedrohten Affen in Afrika.



Kleiner Bärenstummelaffe wird immer agiler
Liebevoll und routiniert kümmert sich das 13-jährige Affenweibchen „Black“ um ihr sechstes Jungtier, was von den Tierpflegern den Namen „Carolina“ bekommen hat. Für Männchen Togo ist die Situation eine Neue. Alexander Nolte sagt dazu: „Carolina ist Togos erstes Jungtier – und die Faszination über den Nachwuchs kann man ihm ansehen. Er hat sich die Kleine immer wieder aus der Nähe angesehen und ist im Umgang sehr behutsam. Das ist toll zu beobachten“.



Mit der Aufzucht des Jungtieres ist der Nolte sehr zufrieden. „Die Kleine wird jeden Tag selbstständiger und erkundet aufmerksam die Umgebung“. Langsam verliert der Nachwuchs auch das charakteristisch weiße Jungtier-Fell. Denn kleine Bärenstummelaffen sind – anders als die erwachsenen Tiere – bei der Geburt schneeweiß. Die auffällige Fellfarbe hat einen ernsten Hintergrund, denn es ist eine Art natürliche Lebensversicherung.



Alexander Nolte erklärt: „Bei Gefahr sammeln die Familienmitglieder den weißen Nachwuchs ein und bringen ihn in Sicherheit. Egal, ob es das eigene Jungtier ist oder nicht. Wir nennen so etwas ‚Tantenverhalten‘“.



Weltweit erfolgreichste Haltung
Seit 1967 hält der Zoo Duisburg die seltenen Bärenstummelaffen. Mittlerweile sind 54 Jungtiere in den vergangenen Jahrzenten am Kaiserberg geboren worden. Damit gehört der Zoo Duisburg weltweit zu den erfolgreichsten Haltern. Dennoch ist jede Geburt für Nolte und seine Kollegen immer wieder ein sehr bewegendes Ereignis mit großer Bedeutung. „Jedes Jungtier ist wichtig, um den Bestand dieser bedrohten afrikanischen Primatenart in Menschenobhut zu stützen und macht uns sehr stolz“, betont der Tierpfleger.



Erhalt der Art wird von Duisburg aus koordiniert
Während die Bestände in den Regenwäldern Westafrikas stark gefährdet sind, sind die Bärenstummelaffen in Duisburg vor Wilderei und Lebensraumverlust geschützt. Von Duisburg aus koordiniert das Zoo-Team den Erhalt der Bärenstummelaffen in den europäischen Zoos im Rahmen des sogenannten Erhaltungszuchtprogramms – kurz ‚EEP‘. „Die Aufgabe des EEP liegt darin, passende Zuchtgruppen zusammen zu stellen und eine zukunftsfähige Population in Menschenhand aufzubauen“, erklärt der zoologische Leiter Oliver Mojecki.



Artenschutz in Afrika: Zoo Duisburg trägt Verantwortung
Ursprünglich leben Bärenstummelaffen in tropischen Regenwäldern Westafrikas. Aufgrund des kleinen Verbreitungsgebietes sowie der zunehmenden Nutzung und Abholzung der Regenwälder stuft die IUCN Bärenstummelaffen mittlerweile als „stark gefährdet“ ein. Zum Schutz von Primatenarten engagiert sich der Zoo Duisburg gemeinsam mit der West African Primate Conservation Action (WAPCA) und dem Taï Monkey Project im afrikanischen Taï Nationalpark an der Elfenbeinküste. Das ehrgeizige Ziel ist es, in den nächsten Jahren die Aktivitäten zum Schutz des östlichen Teils des Nationalparks auszuweiten. Denn trotz dem Schutzstatus des Gebietes sind Wilderei, illegaler Bergbau und Holzeinschlag an der Tagesordnung. Eine zentrale Rolle zum Schutz des Regenwaldes spielt insbesondere der Aufbau einer Forschungsstation sowie weitere Maßnahmen.



Über den Taï-Nationalpark
Der Taï-Nationalpark ist seit 1982 UNESCO-Weltnaturerbe. Mit einer Fläche von rund 5.500 Quadratkilometern ist er der letzte große, zusammenhängende Regenwald in Westafrika. Das Gebiet ist Heimat von zahlreichen hochbedrohten Tierarten: Neben Bärenstummel-Affen leben hier Waldelefanten, Zwergflusspferde, Schimpansen, Rote-Stummelaffen und Dianameerkatzen. Allein acht der zwölf hier lebenden Primatenarten sowie über die Hälfte der 1.200 bisher bekannten Pflanzenarten kommen nur im Taï-Nationalpark vor.





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