Die Tierärzte des Zoo Duisburg operierten gemeinsam mit einem Ärzte-Team der Sana-Kliniken aus Düsseldorf einen Orang-Utan.

Dem Orang-Utan Weibchen geht es gut. Der Menschenaffe hat die Operation wohlbehalten überstanden. Bei dem Eingriff entfernte das OP-Team eine Gelbkörperzyste. Das Duisburger Zoo-Team bekam bei dem Eingriff Unterstützung von Prof. Dr. med. Claus Franke, Chefarzt am Benrather Sana-Krankenhaus für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Es war nicht der erste tierische Patient für den Chirurgen.



Bereits seit einiger Zeit war zu beobachten, dass Affendame „Manggali“ Bauchschmerzen hat. Bei einer ersten Ultraschalluntersuchung ließen sich Veränderungen in Nähe der Eierstöcke erkennen. „Daher haben wir uns zu einer Operation entschlossen“, sagt Dr. Carolin Bunert, Zootierärztin in Duisburg.



Mehrere Tage bereiteten sich die Veterinäre des Zoo Duisburg auf den Eingriff vor und bekamen Unterstützung vom Team rund um Prof. Dr. med. Claus Franke des Sana-Krankenhauses aus Düsseldorf Benrath. Denn anatomisch sind Orang-Utans dem Menschen sehr nahe, Erkrankungen können ähnlich verlaufen. „Ziel ist es in jedem Fall, dass unsere Schützlinge im Krankheitsfall die beste medizinische Versorgung bekommen. Da holt man sich in besonderen Fällen auch Rat und Unterstützung von Human-Kollegen", erklärt Dr. Bunert.



Für Prof. Dr. Franke war der Eingriff an dem 16-jährigen Orang-Utan Weibchen schon fast Routine: Bereits zum sechsten Mal hat der erfahrene Chirurg einen Eingriff an einem Menschenaffen vorgenommen. Auch in den Zoos von Köln und Wuppertal war er bereits aktiv. „Abgedeckt auf dem OP-Tisch sehen Affen von innen aus wie wir Menschen“, sagt Prof. Dr. Franke.



Im Rahmen der Operation konnte bei dem Menschenaffen Gewebe entfernt werden, das zuerst auf eine Endometriose hindeutete. Das nun vorliegende histologische Ergebnis gab Aufschluss, dass es sich bei dem entfernten Gewebe um eine Gelbkörperzyste handelte, die ursächlich für die Bauchschmerzen gewesen ist. „Manggali“ hat sich von dem Eingriff gut erholt und ist mit ihren Artgenossen zusammen. „Wir sind sehr froh, dass sie auf dem Weg der Besserung ist und die OP gut überstanden hat“, freut sich Dr. Bunert.



Das liegt auch an der verwendeten Naht, wie Prof. Dr. Franke erklärt: „Der Unterschied zwischen Affe und Mensch liegt vor allem in der Wundnaht. Während man beim Menschen so wenig Klammern wie möglich verwendet, um die Wunde zu schließen, ist es bei einem Primaten zwingend notwendig, die Wunde so zu verschießen, dass der Affe sie von allein nicht ohne Weiteres öffnen kann.“ Dafür verwendete der Facharzt eine spezielle Nahttechnik, die besonders dicht genäht wurde.



„Für die Unterstützung von Prof. Dr. Claus Franke und seinem Team bedanken wir uns herzlich. Insbesondere, weil das Team den Eingriff während der Freizeit begleitet hat. Das bewegt uns sehr“, betont Dr. Carolin Bunert. Die Zusammenarbeit mit dem Sana Team aus Düsseldorf beschreibt die Zootierärztin als „hochprofessionell, auf Augenhöhe und überaus wertvoll“.



Im Fall des Orang-Utan Weibchens wurde das Duisburger Zoo-Team aus Tierärzten und Tierpflegern neben Prof. Dr. Franke auch durch die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe des Benrather Krankenhauses, Ines Milk, unterstützt. Auch Hubert Parys (Chefarzt der Anästhesie), Parys’ Tochter (Assistentin in der Gynäkologie und Geburtshilfe) OP-Schwester Nadine Meier und Schwester Ellen Sommer von der Anästhesiepflege begleiteten den Eingriff.



Auch wenn der Eingriff schon fast drei Wochen her ist, stehen Dr. Bunert und Prof. Dr. Franke in regelmäßigem Austausch - der Chirurg und sein Team haben „Manggali“ ins Herz geschlossen und nehmen an ihrer Genesung großen Anteil.





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