Der Rothschild-Giraffenbulle im Zoo Berlin musste eingeschläfert
werden und es gibt nähere Ergebnisse zur Todesursache bei Elefantenbulle Victor.
Der Zoo Berlin trauert erneut um eine Größe: der 13-jährige
Giraffenbulle Max ist am Montag, 17. Januar 2025, bei einer spielerischen
Auseinandersetzung mit Artgenosse Mugambi im Innenstall gestürzt und musste
anschließend eingeschläfert werden.
Mehrfache Versuche, ihn nach dem Sturz im Haus wieder aufzurichten, schlugen fehl. „Wir haben mit vereinten Kräften vergeblich versucht, ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Doch erfahrungsgemäß ist es nahezu unmöglich eine Giraffe nach einem Sturz wieder aufzurichten. Uns blieb nichts anderes übrig, als ihn zu erlösen. Das Team ist sehr traurig“, berichtet Biologin und zuständige Kuratorin Jennifer Gübert.
Und sie fügt hinzu: „Wir verlieren mit Max nicht nur einen überaus aufgeschlossenen und geduldigen Giraffenbullen, sondern auch einen hervorragenden Forschungsassistenten, mit dessen Hilfe wir in den vergangenen Jahren viel über das Kommunikationsverhalten von Giraffen lernen durften. Er war damit ein großartiger und einzigartiger Botschafter für seine bedrohten Artgenossen im natürlichen Lebensraum. Wir werden ihn vermissen.“
Als einzige Giraffe Europas wurde Max darauf trainiert, einen Halfter am Kopf zu tragen, mit dessen Hilfe in den vergangenen Jahren unterschiedliche Daten aufgezeichneten werden konnten. Forscher konnten so wichtige Informationen sammeln, um die Laute und das Verhalten seiner Artgenossen im natürlichen Lebensraum besser zu verstehen und daraus unter anderem auch bessere Schutzmaßnahmen ableiten zu können. Giraffenbullen sind im natürlichen Lebensraum in sehr losen Sozialverbänden und phasenweise auch allein anzutreffen.
Wie anspruchsvoll die Diagnose und Behandlung von Wildtieren ist, zeigte sich erst im letzten Monat, als Elefantenbulle Victor über Nacht verstarb. Dazu gibt es inzwischen nähere Erkenntnisse zur Todesursache: „Die Befunde aus der Pathologie haben gezeigt, dass Victor an einer Lungenentzündung gestorben ist. Bei Elefanten ist dies selten und es gab keine äußerlichen Anzeichen dafür“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem.
Und er fügte hinzu: „Unsere Tiermediziner stellten leicht erhöhte Entzündungswerte fest, woraufhin sie Antibiotika verabreichten. Auch wenn wir eine hervorragende medizinische Versorgung bei uns im Zoo sicherstellen, können wir unsere Wildtiere nicht behandeln wie Patienten in der Charité. Das Abhören der Lunge oder das Röntgen ist bei einem Elefantenbullen, an den wir nur sehr eingeschränkt herankommen, nahezu unmöglich. Doch auch beim Menschen ist eine Lungenentzündung auch heute noch eine ernsthafte Erkrankung, die zum Tode führen kann.“ Als mögliche Ursache für die Lungenentzündung scheint eine bakterielle Infektion sehr wahrscheinlich. Dazu stehen noch letzte Ergebnisse aus der Bakteriologie aus.
Victor kam am 23. Oktober 1993 im Zoo Ramat Gan in Israel zur Welt und zog im Jahr 2000 nach Berlin. Da Elefantenbullen Einzelgänger sind und die Weibchen mit ihren Jungen im Matriarchat leben, spielen sie im Sozialverband der Gruppe keine Rolle.
Meistgelesene Meldungen:
- Katzenhasser unterwegs? Kater kommt mit Schussverletzung nach Hause
- Vermehrtes Stechmückenaufkommen nach dem Hochwasser
- In Tierklinik transportiert: Wer hat das Pferd so schwer verletzt?
- Erstmals Hundeschwimmen im Städtischen Freibad
- Unbekannter verletzt Kater schwer
- Mehrere hundert Fische in Privatweiher getötet
- Gefahr für Mensch und Tier
- Polizei verhindert unerlaubten Katzenverkauf
- Babykatzen bei minus 9 Grad ausgesetzt
- 24-Jähriger lässt sterbendes Reh am Straßenrand liegen
Das könnte Sie auch interessieren:
Ostern in der Arche Warder
weiterlesenKALISTO-Tierpark feiert 4-jähriges Jubiläum und erweitert sein Angebot
weiterlesenGroßes Jubiläum: 160 Jahre im Herzen von Hannover
weiterlesen