Sumatra-Tiger bekommen Zwillinge: Nur noch rund 500 Tiger in der Wildnis.

Sumatra-Tiger sind akut vom Aussterben bedroht. Nur noch schätzungsweise 400 bis 600 Tiere leben in den indonesischen Regenwäldern. Nun gibt er es erneut Hoffnung für den Erhalt der seltenen Tierart: Tiger Weibchen Mayang (13, Foto) und Vater Jae Jae (15) sind zum zweiten Mal Eltern geworden. Das erste Jungtier wurde am 25. Februar 2024 um 19:59 Uhr geboren und das zweite folgte um 21:57 Uhr.



Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem betont die Bedeutung für stark gefährdete Arten wie den Sumatra-Tiger: „Zoos sind der Schlüssel zum Erfolg beim Überleben dieser Art. Die Erhaltungszucht in menschlicher Obhut ist ein wichtiger Baustein im internationalen Netzwerk, welches sich für den Schutz der letzten Tiger einsetzt. Bei der Aufzucht des Tiger-Nachwuchses ist nun Zurückhaltung wichtig. Wir haben volles Vertrauen in Mayang, die ja bereits in der Vergangenheit gezeigt hat, was für eine tolle Mutter sie ist.“



Tiger-Männchen Jae Jae zog im Januar 2022 aus dem Parc des Félins in Frankreich in den Tierpark Berlin. Der Kater sorgte bereits mehrfach für gesunde Nachkommen und verstand sich mit Mayang auf Anhieb. Noch im gleichen Jahr wurden Louise und Lotte geboren, die inzwischen ihr neues Zuhause im Zoo Berlin gefunden haben.



Genau wie vor 2 Jahren bei Luise und Lotte gilt es nun auch wieder Ruhe zu bewahren: „Bisher läuft alles ganz prima. Mutter und Jungtiere sind wohlauf und liegen in der Mutterstube. Wie schon in 2022 ist der Kater Jae-Jae von Anfang an dabei und die Tiger haben die gesamte Innenanlage und rückwärtigen Bereiche zur Verfügung“, berichtet Kurator Matthias Papies.



Da das Tierpark-Team den gesamten Bereich um die Wurfhöhle meidet, entdeckten sie den Nachwuchs erst am nächsten Morgen auf dem Bildschirm. In den kommenden Wochen bleibt die Wurfhöhle ganz den Tigern überlassen, um der Tiger-Familie viel Ruhe geben zu können. Die Elterntiere haben die Möglichkeit, sich zwischen verschiedenen Bereichen der Anlage zu bewegen. Auch das Tierpark-Team hält Abstand. Daher werden die Elterntiere zeitweise nicht im Alfred-Brehm-Haus für die Gäste sichtbar sein.



Hintergrund Sumatra-Tiger:
Der Sumatra-Tiger ist ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra beheimatet und repräsentiert die südlichste Unterart des Tigers, die noch existiert. Sein natürlicher Lebensraum erstreckt sich von dichten Regenwäldern bis zu feuchten Sumpfgebieten. Die Anzahl der Sumatra-Tiger wurde durch Wilderei, insbesondere für medizinische Zwecke, stark dezimiert. Ein gravierendes Problem ergibt sich zudem aus der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums durch Rodung, was zunehmend zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung führt.