Ein weiteres Puzzlestück im Schutz einer seltenen Tierart ist im
Tierpark Berlin geboren.
Der Tierpark Berlin freut sich
über einen Neuzugang im Regenwaldhaus: Ein Bärenkuskus-Jungtier hat Ende August
2024 erstmals aus dem schützenden Beutel seiner Mutter Duza herausgelugt.
„Der Bärenkuskus ist ein faszinierender Botschafter der Regenwälder Sulawesis,
und jede Geburt ist ein weiterer Schritt, um diese seltene Art besser zu
verstehen und zu schützen“, erklärtr Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas
Knieriem.
Und er fügte hinzu: „Es ist immer
wieder ein besonderer Moment, wenn ein Jungtier zum ersten Mal vorsichtig aus
dem Beutel seiner Mutter blinzelt.“
Aktuell ist
der Neuzugang für Besucher zwar bereits im Regenwaldhaus zu entdecken, verbringt
aber noch viel Zeit im schützenden Beutel seiner Mutter. Wie bei allen
Beuteltieren kommt der Nachwuchs unterentwickelt zur Welt und wächst im Beutel
zu einem vollständig entwickelten Tier heran. Die ersten Sichtungen des
Jungtiers durch die Pfleger erfolgten im August, doch wie auch bei den
vorherigen Geburten hält das Team bewusst Abstand, um Mutter und Jungtier die
nötige Ruhe zu geben.
„Die Versorgung des
Nachwuchses liegt ganz in den Händen der Mutter. Daher können wir derzeit weder
das Geschlecht noch das Gewicht des Jungtiers bestimmen“, ergänzte Dr. Knieriem.
„Wir dokumentieren das Verhalten der Tiere aber sorgfältig, um unser Wissen über
diese seltene Art stetig zu erweitern.“ Der Tierpark Berlin ist derzeit die
europaweit einzige Einrichtung mit Bärenkuskus-Jungtieren.
Das dritte Jungtier von Garrett (9) und Duza (10) ist Teil einer
kleinen Erfolgsgeschichte: Bereits die beiden Jungtiere Dolly (2) und Parton (1)
wurden von dem Elternpaar erfolgreich aufgezogen. Sohn Parton lebt auf der
gleichen Anlage wie seine Eltern und das jüngste Geschwisterchen. Besucher
können somit nicht nur den jüngsten Nachwuchs entdecken, sondern auch das
familiäre Zusammenleben der älteren Tiere beobachten.
Der Bärenkuskus ist endemisch auf der indonesischen Insel Sulawesi und ihren
umliegenden Inseln. Er gehört zu den wenigen blätterfressenden Beuteltieren und
ist für seine langsame Fortbewegung und gesellige Lebensweise bekannt. Durch die
Zerstörung der Regenwälder und illegale Jagd gilt die Art jedoch als bedroht.
„Die Geburt eines weiteren Jungtiers ist nicht nur
ein Grund zur Freude, sondern ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des
Fortbestands dieser Art“, betonte Tierärztin Anja Hantschmann, die sich seit
2023 als Koordinatorin des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für den
Bärenkuskus einsetzt.