Erster Meilenstein bei der Schimpansen-Eingewöhnung im Tierpark Hellabrunn in
München.
Das neue Schimpansenmännchen „Jambo“ im
Hellabrunner Urwaldhaus ist ab sofort für die Besucherinnen und Besucher zu
sehen. Zudem wurde ein wichtiger Meilenstein in seiner Integration in die
Hellabrunner Schimpansengruppe erreicht: Weibchen „Zenta“ hat Jambos
Aufmerksamkeit erregt, und die beiden sind sich bereits nähergekommen. Außerdem
gab es erstmals Sichtkontakt zu Männchen Willi, und ein Kennenlernen mit Sofie
steht ebenfalls an.
Obwohl „Liebesbeziehungen“ im Tierreich oft schnell entstehen, braucht es auch bei Schimpansen eine grundsätzliche gegenseitige Sympathie, damit es zu einer Paarung kommt. „Zenta und Jambo haben sich von Anfang an sehr gut gefallen, daher konnten wir die beiden schnell vergesellschaften. Glücklicherweise kam es auch zu ersten Paarungen. Damit können wir schon sagen, dass wir ein erstes Ziel bei Jambos Eingewöhnung erreicht haben“, erklärt Dr. Hanspeter Steinmetz, zuständiger Kurator für Menschenaffen im Tierpark Hellabrunn.
Jambo hat sich seit seiner Ankunft Ende November 2024 sehr gut eingewöhnt – sowohl im Umgang mit den Tierpflegern als auch in seiner Umgebung. „Er ist wirklich unkompliziert und sehr umgänglich“, so Luisa Mährer, Tierpflegerin bei den Schimpansen und maßgeblich an der Eingewöhnung von Jambo beteiligt. „Beim Kennenlernen mit Zenta musste er natürlich beweisen, dass er das Männchen ist, aber Zenta ist selbstbewusst und hat ihm auch klar gezeigt, dass sie ihn in die Schranken weisen kann. Das äußert sich bei Schimpansen durch lautes Geschrei und auch durch die ein oder andere körperliche Auseinandersetzung.“ Die nächsten Schritte in der Eingewöhnung beinhalten das Kennenlernen von Sofie und den Sichtkontakt zu Willi. „Es ist wichtig, dass die Männchen untereinander klarkommen und auch „Allianzen schmieden“ können“, so Mährer weiter.
Es ist normal, dass es unter Schimpansen laut wird. „Ihre Emotionen drücken sie oft sehr laut aus – ob sie sich ärgern oder freuen, kommunizieren sie auf diese Weise untereinander“, erklärt Mährer. In den kommenden Wochen kann es also durchaus lauter im Urwaldhaus werden. wird es also durchaus lauter im Urwaldhaus bleiben.
„Wir sind sehr zufrieden mit Jambos Eingewöhnung bis hierhin und freuen uns, dass er sich so gut bei uns einlebt. Die Vergesellschaftung von Schimpansen ist ein anspruchsvoller Prozess, der viel Fingerspitzengefühl erfordert. Aber wir sind zuversichtlich, dass er ein fester Bestandteil unserer Gruppe wird“, sagt Rasem Baban, Direktor des Tierparks Hellabrunn.
Die Hellabrunner Schimpansengruppe besteht seit 2003 und umfasst neben Zenta und Sofie, beides zentralafrikanische Schimpansen, auch deren Nachkommen Hannerl, Willi, Annemarie und Seppi. Mit der Aufnahme von Jambo soll die genetische Vielfalt der in Zoos selten gehaltenen Unterart der zentralafrikanischen Schimpansen gefördert werden. Aktuell leben in europäischen zoologischen Einrichtungen nur 43 Individuen dieser Unterart (Pan troglodytes troglodytes). Jambo wurde 2014 im Badoca Safari Park in Portugal geboren und zog 2023 in den Zoo Pilsen um. Dort gestaltete sich seine Integration in die bestehende Schimpansengruppe jedoch schwierig, weshalb das EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) seinen Umzug nach Hellabrunn empfahl.
In ihrem natürlichen Lebensraum sind diese Menschenaffen stark bedroht. Besonders Wilderei, illegaler Handel, die Zerstörung ihres Lebensraums und Krankheiten wie Ebola haben ihre Bestände in den Regenwäldern von Kongo, Gabun und Kamerun massiv dezimiert. Aufgrund ihrer geringen Populationsdichte und langsamen Fortpflanzungsrate können lokale Populationen schnell aussterben, wenn keine gezielten Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Mit der Aufnahme von Jambo leistet der Tierpark Hellabrunn einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser faszinierenden Menschenaffen und unterstützt die internationalen Bemühungen zum Schutz der Art.
Das Foto zeigt Schimpansenmännchen Jambo (links) und Schimpansenweibchen Zenta (rechts) auf in ihrer Anlage.
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