Berberaffen sind enger mit dem Menschen verwandt, als viele denken. Wer den Affenberg Salem besucht, kann diese Verwandtschaft aus wissenschaftlicher Sicht entdecken und interessante Gemeinsamkeiten beobachten – ein spannender Zusatz für die Sommerferien.

Ein Besuch am Affenberg in Salem am Bodensee ermöglicht es, Berberaffen aus nächster Nähe zu beobachten und ihr Verhalten zu studieren. Laut Tanja Milena Lange, Pressesprecherin des Tierparks in Salem nahe dem Bodensee, lebte der letzte gemeinsame Vorfahr von Menschen und Berberaffen vor etwa 25 bis 30 Millionen Jahren, weshalb beide Arten denselben Stammbaum teilen.



Unsere Gemeinsamkeiten
Schimpansen, Bonobos, Orang-Utans und Gorillas sind bekanntlich eng mit dem Menschen verwandt. Auch Berberaffen zählen nach dem evolutionsbiologischen Stammbaum zu den entfernteren Verwandten des Menschen. Bei einem Vergleich lassen sich verschiedene Parallelen zwischen Berberaffen und dem Menschen feststellen. Ein zentrales Beispiel ist die Kommunikation: Wie der Mensch nutzen auch Berberaffen eine Kombination aus Lauten, Mimik und Körpersprache zur Verständigung innerhalb der Gruppe. Diese Form nonverbaler Interaktion hat sich über viele Jahrtausende bewährt und ermöglicht ein effektives Zusammenleben – ganz ohne moderne Technologien oder textbasierte Nachrichten, sondern durch unmittelbaren sozialen Kontakt.



Auf der Jagd nach Followern
Im Hinblick auf digitale Kommunikationskanäle lässt sich eine Analogie zwischen heutiger Social-Media-Kommunikation und dem Sozialverhalten der Berberaffen herstellen, insbesondere in Bezug auf das Streben nach vielen Kontakten. Bei Berberaffen ist die Anzahl der sozialen Beziehungen im Gruppenleben von Bedeutung. Laut Dr. Roland Hilgartner, Biologe und Primatenexperte sowie Leiter des Affenbergs Salem, gilt: „Wer bei den Berberaffen die meisten sozialen Kontakte hat, nimmt innerhalb der Gruppe einen hohen Rang ein.“ Er erklärt weiter, dass Männchen beispielsweise Jungtiere der Gruppe betreuen und tragen, was als friedensstiftende Maßnahme dient und die Kontaktaufnahme mit Artgenossen verschiedener Ränge erleichtert.



Gut organisiertes Leben
Berberaffen sind lernfähig und zeigen Anpassungsfähigkeit sowie Neugier im Umgang mit ihrer Umwelt. Sie sind in sozialen Gruppen mit festen Strukturen organisiert. Ihr Sozialverhalten weist Parallelen zu bestimmten menschlichen Gemeinschaftsformen auf.



Wenn Fellpflege eigentlich ein Kaffeekränzchen ist
Apropos Besuch bei der Verwandtschaft: Was für uns ein entspanntes Kaffeekränzchen ist, ist bei den Berberaffen die Fellpflege, die sich im weitläufigen Gelände sehr gut beobachten lässt. Diese sympathische Geste nutzen die Tiere, um Freundschaften zu stärken und ihre Beziehungen zu pflegen. Auch in ihren Rollen als Eltern sind sie uns ähnlich, denn sie investieren viel Zeit, um ihren Nachwuchs bestmöglich auf das Leben vorzubereiten. „Unsere Affenberg-Ranger, die im Park unterwegs sind und auch die moderierten Führungen übernehmen, erklären das Verhalten der Tiere ausführlich und bei einem Ausflug zum Affenberg gibt es das perfekte Ferienerlebnis in einer Mischung aus beeindruckenden Tiererlebnissen, spannenden Informationen und gemeinsamer Zeit mit Familie oder Freunden.“, so Tanja Lange.



Tiervielfalt großgeschrieben
Neben den Berberaffen, bei denen in diesem Jahr neun Jungtiere zur Welt kamen, sind auch die Störche am Affenberg von besonderem Interesse. In dieser Saison wurden über 100 Jungstörche beringt und es gibt 50 Brutpaare zu verzeichnen. Bereits jetzt absolvieren die jungen Störche am Himmel über dem Affenberg ihre ersten Flugversuche als Vorbereitung auf den anstehenden Zug in den Süden.



Auch beim Damwild wird der Nachwuchs in nächster Zeit erwartet und kann bei den regelmäßig stattfindenden moderierten Fütterungen beobachtet werden.





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