Das Erwachen oder Aufwecken der Schildkröten sollte genauso behutsam
erfolgen wie die Vorbereitung auf die Winterruhe – nur in umgekehrter
Reihenfolge.
Dies gilt für die Temperierung ebenso wie
für die Fütterung. Bis zur Umstellung auf normale Kost kann der Aufweckprozess
bis zu vier Wochen dauern. Der größte Feind sind dabei nach dem Aufwachen
einsetzende Frostperioden.
Daher ist es am sichersten, geeignete beheizbare Terrarien vorzubereiten.
Zunächst werden die Kästen mit den Schildkröten für einige Tage in eine etwas
wärmere Umgebung gebracht (zirka 12 bis 15 Grad), normales Tageslicht ist
ausreichend. Danach wird die Temperatur auf normale Zimmertemperatur (zirka 20
Grad) erhöht.
Sobald die Temperatur über einen
längeren Zeitraum auf mehr als zwölf Grad angestiegen ist, beginnen die
Schildkröten aufzuwachen und krabbeln ans Tageslicht. Die aufgewachten
Schildkröten werden in lauwarmem Wasser gebadet, wobei sie trinken und sich der
Wasserhaushalt normalisiert.
Wenn die
Außentemperaturen zu dieser Zeit tagsüber noch unter 15 Grad liegen, sollten die
Tiere erst in ein geschütztes Terrarium wechseln, das entweder durch die
Sonneneinstrahlung oder durch eine Wärmequelle temperiert wird.
Freilandschildkröten, die von allein aufgewacht sind, sollten ebenfalls mit
nicht zu warmem Wasser gebadet werden. Die Tiere brauchen anfangs in der Regel
einen Schutz vor erneuter Kälte, aber auch vor zu intensiver Sonneneinstrahlung.
Für sie gilt ebenfalls, dass eine langsame
Gewöhnung an höhere Temperaturen besser ist als eine schnelle. Wenn die Tiere
aktiv geworden sind, wird die Fütterung wieder aufgenommen. Nicht alle
Schildkröten fressen sofort nach dem Aufwachen.
Empfehlenswert ist, noch 14 Tage nach dem Aufwachen eine ebenso leichte Kost wie
vor der Winterruhe (Ohne Kohl und Obst) zu reichen und dann erst auf normales
Futter umzusteigen. Je nach Witterung kann es erforderlich sein, die
Schildkröten zumindest nachts wieder in ein erwärmtes Terrarium zu setzen.
Nasskaltes Wetter bekommt den Landschildkröten gar nicht.