Umweltämter bitten alle Bürger um Rücksichtnahme auf den Igel und andere
Wildtiere bei der Gartenarbeit. Vor allem die Brut- und Setzzeit ist ein
sensibler Zeitraum, weshalb vom 1. März bis 30. September nach dem
Bundesnaturschutzgesetz Einschränkungen im Grünschnitt bestehen.
Tötungen und Verletzungen von Igeln lassen sich bereits durch kleine Maßnahmen
vermeiden. So sollten Bereiche in denen Pflegearbeiten geplant sind vor Beginn
auf Igelbesatz kontrolliert werden und Mähroboter nicht während der
Aktivitätszeiten des Igels - zur Dämmerung und nachts - betrieben werden. Bei
der Anschaffung eines Mähroboters empfiehlt es sich zudem sich über die
sensorische Ausstattung des Geräts zu informieren. Zusätzlich kann das
Verletzungsrisiko für Igel durch das Anbringen einer sogenannten Apfelschürze am
Mähroboter reduziert werden.
Teiche und
Wildtiertränken sollten stets eine Ausstiegsmöglichkeit bieten, damit darin
keine Tiere ertrinken können. Weitere hilfreiche Maßnahmen sind der Verzicht auf
Schneckenkorn und andere Gifte sowie die ordnungsgemäße Entsorgung von
(Plastik-)Müll. Durch die Wahl von Zäunen ohne Barriere-Wirkung für Kleinsäuger
kann der Biotopverbund gefördert werden. Damit die Igel ausreichend
Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung finden, können Sie die Tiere nicht zuletzt
durch eine naturnahe Gartengestaltung unterstützen.
Der Igelbestand ist rückläufig und bedarf dringender Unterstützung. Da der
Nachwuchs in diesem Jahr früh kam, verzeichnen Igel-Nothilfen und
-Auffangstationen in der Region eine größere Anzahl verletzter Tiere als im
gleichen Vorjahreszeitraum, wodurch die Aufnahmekapazitäten teilweise bereits
überschritten sind. Mitunter tödliche Wunden durch Mähroboter sind dabei
besonders häufig.
Aber auch Verletzungen durch
Grabegabeln und Rasentrimmer werden behandelt. Ein weiteres Problem für die Igel
stellen Zäune dar, die Lebensräume fragmentieren, sodass Igel auf der
Nahrungssuche häufiger Straßen überqueren müssen. Ungesicherte Treppen und
Lichtschächte können ebenfalls zur Gefahr werden, wenn die Tiere hineinstürzen.
Um auf die Situation des Igels aufmerksam zu machen, wurde der Braunbrustigel
von der Deutschen Wildtier Stiftung zum Tier des Jahres 2024 ernannt.